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Transcript
in: Leben nach Zahlen. Self-Tracking als Optimierungsprojekt, hrsg. von Stefanie Duttweiler et. al., Bielefeld 2016, S. 9–42.
„Self-Tracking als Optimierungsprojekt?“
Stefanie Duttweiler und Jan-Hendrik Passoth
- "Sich selbst vermessen. Self-Tracking in Sport und Alltag" Institut für Sportwissenschaften in Frankfurt/Main
- "Leibmessen: Experimentelle Optimierung von Körper und Alltag" Jahrestagung der Gesellschaft für Wissenschafts- und Technikforschung e.V. in Tübingen
Beiträge aus zwei Tagungen in 2014:
Sammelband
- Körper im Fokus
- Praxis des quantitativen Messens
Moderne: Optimierung des Lebens
Michel Foucault, Überwachen und Strafen (1977)
Ausgangspunkt:Beobachtung "soziotechnischer Verschiebungen"Frage: Wie sieht die Verschiebung aus? Aus welchen Elementen besteht die Praxis und auf welche Referenzsysteme rekurriert sie? Welche Folgen könnte die ST-Praxis haben?
- Körper im Fokus
- Praxis des quantitativen Messens
Moderne: Optimierung des Lebens
Michel Foucault, Überwachen und Strafen (1977)
Versprechen:Selbstbestimmung: Zunahme an Wissen => bessere, d.h. individuellere Entscheidungen
- Verhaltensweisen
- Zustände
- Leistungen
2007 Gary Wolf und Kevin Kelly, Journalisten des Wired MagazineSelf Tracking:Vermessung von
Technosoziale Bewertungs-ordnugen
Von Avantgarden und Problemlösungen
ein Leben nach Zahlen?
(Medien-)geschichte der Selbstvermessung
Soziotechnische Verschiebungen
Self-Tracking als Messpraxis
Gliederung
1. Self-Tracking als Messpraxis
Duttweiler und Passoth, S. 12.
Allen gemeinsam ist diesen Praktiken, dass hier ein Selbst Daten über sich selbst sammelt.
Praxis des Messens = Praxis des Sichtbarmachens => Kontrolle und Möglichkeit der Veränderung
1. Self-Tracking als Messpraxis
QS-Daten sind die RealitätTM!
Praxis des Messens = Praxis des Sichtbarmachens => Kontrolle und Möglichkeit der Veränderung
Objektivität - in der Analyse:Verbergen der Selektivität und des Kontexts- in der Darstellung:Zahlen = Objektivität = Akzeptanz/Widerspruchsfreiheit
1. Self-Tracking als Messpraxis
Einfluss der Medizin:-Vermessung als Instrument der medizinischen Heilung und Prävention - Protonormalismus: Normwerte von Expert:innen
2. Mediengeschichte der Selbstvermessung
Einfluss der Medizin:-Vermessung als Instrument der medizinischen Heilung und Prävention - Protonormalismus: Normwerte von Expert:innen
Einfluss des Sports: - Wettbewerb braucht Quantifizierung- „flexible Normalisierung“: eigene Position auf dem Weg zum Optimum bzw. im Vergleich mit sich ständig verändernder Konkurrenz
2. Mediengeschichte der Selbstvermessung
Spezifik der ST-Praxis:- Protonormalismus: wichtige Rolle von Medizin und Expert:innen, angleichend und standardisierend- Leistungsgrenze nur statistisch/hypothetisch- flexibler Normalismus: Orientierung am Konkurrenzfeld- Fokus auf einzelne Parameter
2. Mediengeschichte der Selbstvermessung
Klinischer Blick
auf alle Lebensbereiche.statt Heilung und Prävention nun Leistungssteigerung als Norm.
3. Soziotechnische Verschiebungen
Quantitative Veränderung
Leistungssteigerung/ Enhancement der Körperleistung in allen Bereichen durch technische Geräte kontrolliert
Klinischer Blick
auf alle Lebensbereiche.statt Heilung und Prävention nun Leistungssteigerung als Norm.
3. Soziotechnische Verschiebungen
Qualitative Veränderung
Datenerhebung, -übertragung und -auswertung simultanGefühl der Kontrolle über das, was in der Peripherie der Aufmerksamkeit geschieht
Quantitative Veränderung
Leistungssteigerung/ Enhancement der Körperleistung in allen Bereichen durch technische Geräte kontrolliert
Klinischer Blick
auf alle Lebensbereiche.statt Heilung und Prävention nun Leistungssteigerung als Norm.
3. Soziotechnische Verschiebungen
„sanfter“ Zwang bzw. Norm, die Daten zu erheben und weiterzugeben
Qualitative Veränderung
Datenerhebung, -übertragung und -auswertung simultanGefühl der Kontrolle über das, was in der Peripherie der Aufmerksamkeit geschieht
Quantitative Veränderung
Leistungssteigerung/ Enhancement der Körperleistung in allen Bereichen durch technische Geräte kontrolliert
Klinischer Blick
auf alle Lebensbereiche.statt Heilung und Prävention nun Leistungssteigerung als Norm.
3. Soziotechnische Verschiebungen
Qualitative Veränderung
Datenerhebung, -übertragung und -auswertung simultanGefühl der Kontrolle über das, was in der Peripherie der Aufmerksamkeit geschieht
Quantitative Veränderung
Leistungssteigerung/ Enhancement der Körperleistung in allen Bereichen durch technische Geräte kontrolliert
Klinischer Blick
auf alle Lebensbereiche.statt Heilung und Prävention nun Leistungssteigerung als Norm.
3. Soziotechnische Verschiebungen
Anne-Sylvie Pharabod et. al, »La mise en chiffres de soi« (2013)
Verschiedene Nutzungsmotivationen:- Überwachung für Risikomanagement- neue Routinen implementieren- Leistungsperformance überprüfen (Wettbewerb; aber Vergleich nur mit Ähnlichen, Suche nach Bestätigung)- Selbstexperimente der QS-Bewegung (Avantgarde)
4. Von Avantgarden und Problemlösungen
Verändert die Self-Tracking Praxis die Körperwahrnehmung und das Subjektempfinden?
5. Ein Leben nach Zahlen?
Duttweiler und Passoth, S. 24.
„Unumstritten sind die aktivierenden, (selbst-)disziplinierenden und responsibilisiernden Wirkungen […]“
Sozialwissenschaft:
Entkörperlichung und Verdinglichung.Körper als Instrument oder Maschine (Input/Output)
Drei Positionen aus verschiedenen Fachrichtungen
Praxistheorie und Akteur-Netzwerk-Theorie:
Neuartige Verbindung von Körper, Technik, Diskurs, etc. „Der Mensch wird selbst zum Netzwerk“ (Belliger/Krieger 2015: 397)
Sozialwissenschaft:
Entkörperlichung und Verdinglichung.Körper als Instrument oder Maschine (Input/Output)
Drei Positionen aus verschiedenen Fachrichtungen
Empirische Studien:
Gesteigerte Aufmerksamkeit auf Körperprozesse löst Veränderung aus Aufzeichnung = Beherrschung = Wertschätzung = bessere Beziehung zum KörperAuto-Resonanz; „Selbst“ wird durch Daten sichtbarer
Praxistheorie und Akteur-Netzwerk-Theorie:
Neuartige Verbindung von Körper, Technik, Diskurs, etc. „Der Mensch wird selbst zum Netzwerk“ (Belliger/Krieger 2015: 397)
Sozialwissenschaft:
Entkörperlichung und Verdinglichung.Körper als Instrument oder Maschine (Input/Output)
Drei Positionen aus verschiedenen Fachrichtungen
Wechselwirkung: prägen und geprägt werden
Empirische Studien:
Gesteigerte Aufmerksamkeit auf Körperprozesse löst Veränderung aus Aufzeichnung = Beherrschung = Wertschätzung = bessere Beziehung zum KörperAuto-Resonanz; „Selbst“ wird durch Daten sichtbarer
Praxistheorie und Akteur-Netzwerk-Theorie:
Neuartige Verbindung von Körper, Technik, Diskurs, etc. „Der Mensch wird selbst zum Netzwerk“ (Belliger/Krieger 2015: 397)
Sozialwissenschaft:
Entkörperlichung und Verdinglichung.Körper als Instrument oder Maschine (Input/Output)
Drei Positionen aus verschiedenen Fachrichtungen
THANKS!