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Transcript

Rückmeldung / Feedback

Einsatzplanung / Briefing

Eindeutige, präzise Kommunikation

Common Code

priorisierte Kommunikation

Notfall-Kommunikation

Nachbesprechung / Debriefing

Kommunikations-Cluster

5-P-Regel (gut anwendbar auf planbare Manöver): Proper Preparation Prevents Poor Performance (Eine gute Vorbereitung verhindert eine schlechte Leistung.)

Einsatzplanung / Briefing Zur sicheren und zielgerichteten Abarbeitung von kritischen Ereignissen ist ein gemeinsames mentales Modell sehr von Vorteil. Hierfür müssen sich alle Teammitglieder über die Gesamtsituation im Klaren sein und alle Informationen teilen! Außerdem sollte auf Probleme, unerwartete Komplikationen und deren Abarbeitung eingegangen werden.

Rückmeldung / Feedback "Im Einsatz wird nicht diskutiert" - stimmt nur, wenn es um persönliche Befindlichkeiten geht, nicht wenn es um Bedenken, Vorschläge oder Gefahren geht. Eine offene, zielgerichtete Diskussion (auch in Anwesenheit des Patienten) ist auf keinen Fall unprofessionell!

Sage was du tust und tue, was du sagst! Jede getroffene Aussage hat eine gewisse Verbindlichkeit. Wer eine Maßnahme o. Ä. ankündigt, muss sich auch um dessen adäquate Durchführung kümmern.

Eindeutige, präzise Kommunikation Kommunikation muss verständlich und eindeutig geschehen, Missverständnisse sind so gut es geht zu vermeiden. Diese resultieren zum Beispiel oft aus abgekürzter Kommunikation. Um eine Eindeutigkeit in der Kommunikation zu erreichen, muss der Empfänger einer Nachricht immer direkt adressiert werden! Um das Verständnis oder Unverständnis einer Aussage zu zeigen, muss die Kommunikation geschlossen sein. Das heißt, dass dem Sender der Nachricht eine Empfangsbestätigung zurückgegeben werden sollte, in der sich auf die Nachricht bezogen wird. Hierbei sollte nicht alles einfach stupide wiederholt werden, sondern dem Sender der Nachricht das Gefühl vermittelt werden, dass man verstanden hat, worum es geht.

"Read-back" In stressigen Situationen kann eine geschlossene Kommunikation durch das sogenannte "Read-back" erreicht werden. Hierbei werden Anweisungen in der Bestätigung/Rückkopplung an den Sender wiederholt. Auf Spaßbezeichnungen oder running-gags muss hierbei gänzlich verzichtet werden.

priorisierte Kommunikation In stressigen oder kritischen Situationen kann es dazu kommen, dass die eigene Wahrnehmung nur noch eingeschränkt funktioniert. Daher müssen Informationen bewertet und teilweise priorisiert werden, um diese dann auch priorisiert kommunizieren zu können. Dadurch soll erreicht werden, dass die Wahrnehmung nicht durch unwichtige Informationen ausgelastet wird.

Notfallkommunikation In Extremsituationen können sogenannte "Call-Outs" wichtig sein. Hierbei handelt es sich um bekannte, definierte und oft trainierte Aussagen, die das Team in Sicherheit bringen sollen oder wesentliche Maßnahmen ankündigen. Beispiele hierfür sind "Waffe - raus raus raus" oder "Achtung - Schock" oder "Der Patient flimmert!". Diese tief im Bewusstsein verankerte Leitsätze, sogenannte fungieren in solchen Situationen als mentale Haken und führen bei allen Teammitgliedern direkt und ohne Rückfragen zu der erwünschten Reaktion.

"Common Code" Der im Rettungsdienst oft verwendete "Fachjargon" (Common Code) aus bestimmten Abkürzungen, Floskeln und mehrdeutigen Formulierungen birgt großes Risiko für Fehler. Abkürzungen haben im medizinischen Bereich oftmals mehrere Bedeutungen, von denen die richtige manchmal nicht genau zu differenzieren ist anhand des Zusammenhangs. Auch bestimmte Floskeln können bei Personen, die nicht die "gleiche Sprache sprechen" zu Irritationen und Verunsicherung führen. "HWI" könnte beispielsweise die Abkürzung für einen Harnwegsinfekt sein - jedoch auch für einen Hinterwandinfarkt!

Kommunikations-Cluster Gerade in unübersichtlichen Situationen kann es dazu kommen, dass der Informationsaustausch nur auf einzelne Teammitglieder beschränkt ist, die in unmittelbarer räumlicher Nähe stehen. Das Problem hierbei ist, dass die intensive Kommunikation innerhalb dieser Gruppe bleibt und damit wichtige Informationen verloren gehen. Ein klarer Teamleader kann solche Kommunikations-Cluster erkennen und dementsprechend mit einem Team-Time-Out intervenieren.

Nachbesprechung / Debriefing Nach komplexen oder außergewöhnlichen Ereignissen ist es sinnvoll, eine Nachbesprechung durchzuführen. Die Schwelle, ab der ein Einsatz als "außergewöhnlich" wahrgenommen wird, ist hierbei von Person zu Person unterschiedlich. Bei Nachbesprechungen wird der Einsatz reflektiert und evaluiert, eventuelle Zwischenfälle werden selbstkritisch analysiert. Dabei werden jedoch nicht nur die negativen, sondern auch die positiven Aspekte der Einsatzabarbeitung angesprochen. In einem Debriefing werden sowohl die Fakten, als auch Emotionen thematisiert. Die Erkenntnisse aus der Nachbesprechung sollten genutzt werden, um die zukünftige Teamleistung zu verbessern, wofür das Team allerdings lernfähig sein muss.

Fragen in einer Nachbesprechung:

  • Was genau ist abgelaufen?
  • Welche Maßnahmen wurden durchgeführt?
  • War jedem Teammitglied zu jedem Zeitpunkt klar, warum etwas passiert?
  • Welche Ziele wurden angestrebt?
  • Wie war das Ergebnis?
  • Gab es für einzelne Teammitglieder Konfliktsituationen?
  • Kam es zu Spannungen?