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Transcript

Sie arbeiten mit Frau Logi und Frau Milkiblitzki in der blauen Gruppe der KITA-EMSCHERTAL. In Ihrer regelmäßig stattfindenden Kleinteamsitzung kommt es zu einer Diskussion über das Thema "genderbewusste Pädagogik". Frau Logi spricht über die vielen Situationen, die sie in den letzten Jahren erlebt hat und wie wenig die Räumlichkeiten und Spielangebote für die Kinder in Bezug auf einen genderbewussten Alltag ausgelegt sind. Am liebsten würde sie alles in der Gruppe neu einrichten. Frau Milkiblitzki hingegen ist der Auffassung, dass sich alle pädagogischen Fachkräfte als erstes mit dem Thema auseinandersetzen und in die Selbstreflexion gehen müssen.

KITA-EMSCHERTAL

Sicherung Ihrer ErgebnisseAuf dem Padlet finden Sie Platz für Ihre Antworten zu den einzelnen Aufgaben und haben die Möglichkeit, weiterführenden Fragen zu dem Thema zu stellen.

(Selbst-)Reflexion mit Frau Milkiblitzki

Überarbeitung des Materials und der Räumlichkeiten mit Frau Logi

Zurück zur Handlungssituation

FSPI3

(Selbst-)Reflexion

Selbstreflexion: Medienheld*innen

Für die (Selbst-) Reflexion habe ich Ihnen drei "Themenbereiche" mitgebracht. Sie entscheiden selbst, welche und wie viele Fragen Sie wie beantworten. Sie können die Fragen alleine, mit einem*r Partner*in oder in der Kleingruppe besprechen.

Selbstreflexion: Geschlechterreflexion

Reflexion: Mädchenbilder - Jungenbilder

Zurück zu Frau Milkiblitzki und Frau Logi

Sozialisatzionsinstanz Medien Medienhelden und Medienheldinnen von Jungen und Mädchen Tauschen Sie sich in Form von Partner*innenarbeit/Kleingruppenarbeit zu folgenden Fragen aus und machen Sie sich dazu Notizen.

  • Welche Medienheld*innen kennen Sie aus Ihrer Kindheit?
  • Wer hat Sie besonders beeindruckt?
  • Was verkörpert diese Figur? Was hat Ihnen besonders gut an ihr oder ihm gefallen?
  • Welche Medienheld*innen stehen Kindern heutzutage zur Verfügung?
  • Was verkörpern die männlichen Helden? Was verkörpern die weiblichen Heldinnen?
  • Welche Schlüsse ziehen Sie für Ihre Arbeit als pädagogische Fachkraft?

GeschlechterreflexionNehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit, um die Fragen der Einzelarbeit zu beantworten. Kommen Sie anschließend mit Studierenden Ihrer Wahl in einem gemeinsamen Austausch zusammen. Fragen Einzelarbeit

  • Bin ich weiblich? Bin ich männlich? Bin ich beides? Bin ich etwas anderes? Woher weiß ich das?
  • Welche Situationen gab es in meinem Leben, in denen ich mich nicht entsprechend der von mir erwarteten Geschlechterrolle verhalten habe oder in der ich als nicht „rollenkonform“ wahrgenommen wurde?
  • Welche Konsequenzen habe ich erlebt? Welche Gefühle lösten diese Konsequenzen bei mir aus? Wie habe ich reagiert?
Fragen Partner/Kleingruppenarbeit Was Sie bei der Reflexion mit den anderen Studierenden teilen, unterliegt der Freiwilligkeit.
  • Wie schwer oder leicht ist mir die Beantwortung der Fragen gefallen?
  • Was hat mich beim Beantworten der Fragen überrascht?
  • Welchen Erkenntnisgewinn hat die Übung mir gegeben?
  • Welche Unsicherheiten rufen die Fragen eventuell bei mir hervor?
  • Welchen Bezug gibt es zu meiner pädagogischen Praxis?

Mädchenbilder - Jungenbilder Schauen Sie sich die folgenden Aussagen an (siehe unten) und sprechen Sie in mit Ihrem*r Partner*in/Ihrer Kleingruppe über Ihre Eindrücke.

  • Welches Bild von Jungen/Männern oder Mädchen/Frauen vermitteln die handelnden Personen in der Situation? Woher kommt dieses Bild? Welche Funktion erfüllt es? Wieso ergibt dieses Bild für die Beteiligten einen Sinn?
  • Versetzen Sie sich in die Rollen der handelnden Personen. Wie würde es Ihnen in der Situation gehen? Was würden Sie denken, aber nicht aussprechen? Wie würden Sie reagieren? Was wünschen Sie sich von den anderen Beteiligten?
  • Nehmen Sie einen Rollenwechsel vor: Stellen Sie sich vor, die in der Situation beschriebenen Jungen/Männer wären Mädchen/Frauen und umgekehrt. Wie würden Sie die Situation dann erleben?
  • Wie würden Sie als pädagogische Fachkraft in der Situation reagieren? Reagieren Sie sofort oder sprechen Sie die Beteiligten bei einer anderen Gelegenheit nochmal an? Mit welchen Personen würden Sie auf welche Weise sprechen? Welche Methoden und Techniken könnten Sie verwenden, um die beteiligten Personen nicht zu beschämen? Welche Strategien jenseits eines Gesprächs könnten Sie verfolgen, um die Situation zu bearbeiten?
  • Welche ähnlichen Praxissituationen haben Sie selbst erlebt, in denen es zu Irritationen zum Thema Jungen und Mädchen/Männer und Frauen gekommen ist? Wie haben Sie in diesen Situationen reagiert? Was fanden Sie an Ihrer Reaktion gelungen? Was hätten Sie noch anders machen können?

Hier erhalten Sie Informationen über die Erarbeitung der Räumlichkeiten, des Spielmaterials, der Bücherwahl und Sie können sich über ein Konzept aus dem Ausland informieren.

EGALIA

Raumgestaltung in der KITA-EMSCHERTL

Spielangebot für die Kinder in der KITA-EMSCHERTAL

Bücher für die Kinder in der KITA-EMSCHERTAL

EGALIA Schwedisches Vorschulkonzept

Kurze Zusammenfassung "EGALIA"

Ich habe ein interessantes Konzept entdeckt. Vielleicht können wir einige Aspekte für die KITA-EMSCHERTAL übernehmen. Informationen über das Konzept erhalten Sie über die Videos und/oder durch die Texte.

EGALIA Stockholm, Schweden Eine Erziehung ohne jede Form von geschlechtsspezifischen Zuweisungen – das ist die Idee von Egalia, einer Organisation, die einen Kindergarten sowie eine Vorschule in Schweden betreibt. Die Macher von Egalia sind der Überzeugung, dass die Unterscheidung der Geschlechter Menschen klassifiziert und in vorgegebene Rollen drängt – und das bereits im Kindesalter. Erzieher*innen verhalten sich normalerweise gegenüber Mädchen und Jungen unterschiedlich und verstärken dadurch geschlechterspezifische Rollen. Egalia achtet daher darauf, dass in ihren Erziehungseinrichtungen keinerlei geschlechterspezifische Pädagogik oder Gegenstände genutzt werden. Das Thema Geschlecht wird gegenüber den Kindern nicht angesprochen, und die Erwachsenen achten darauf, dass es auch keine Rolle in den Aktivitäten spielt. Für die Eltern und Erzieher ist es besonders wesentlich, dass die Kinder lernen, sich gegenseitig zu unterstützen, ihre eigenen Gefühle zu erkennen und Empathie zu entwickeln. Dafür gibt es unter anderem Gesprächsrunden, in denen es überwiegend um Gefühle, Gemeinsamkeit und Umweltthemen geht. Auch das Thema Liebe wird (ohne Bindung an Geschlechterstrukturen) besprochen. Zudem gibt es jede Woche Zeiteinheiten, die sich mit Tanz, Bewegung, Kunst und Theater, aber auch mit Mathematik und Sprache befassen. Die Kinder sollen lernen, dass jeder Mensch einzigartig und wertvoll ist, und dass es wichtiger ist, nach den eigenen Prinzipien zu leben als sich an den Erwartungen anderer auszurichten. Gestärkt wird dieser Ansatz dadurch, dass die Erwachsenen diese Ideen vorleben. T. (2017): EGALIA <http://trendreport-bildung.de/case-egalia/> (Zugriff 11.05.22)

Raumgestaltung in der KITA-EMSCHERTAL

Das Thema "Gender" spielt auch in der Gestaltung der Räume und der Auswahl des Materials eine Rolle.Bereiche, Angebote und Vorgehensweisen, die als „männlich“ gesehen werden, sind weniger häufig zu finden als Beschäftigungs- und Spielmöglichkeiten, die mit Weiblichkeit verknüpft werden. Dies betrifft zum Beispiel die Möglichkeit, raumgreifend und laut zu spielen oder mit Hammer, Holz und Nägeln zu werken. Zudem werden traditionell als weiblich interpretierte Bereiche wie die Puppenstube von traditionell als männlich verstandenen, z.B. der Bauecke, häufig räumlich voneinander getrennt.WELCHE IDEEN HABEN SIE FÜR UNSERE EINRICHTUNG?

Bild: https://www.dusyma.com/de/Kindergarten-Planungen-cms-page.blog.planungen.kindergarten

RAUMGESTALTUNG Aufgabe 1) Lesen Sie die Text zum Thema "Raumgestaltung" und formulieren Sie die wichtigsten Inhalte in unser Padlet. Raumgestaltung Aufgabe 2) Auf dem Plakat im Klassenraum finden Sie die Umrisse des Gruppenraumes der KITA-EMSCHERTAL. Malen Sie die für Sie wichtigsten Aspekte, in Bezug auf eine genderbewusste Raumgestaltung, in den Gruppenraum. Was ist Ihnen wichtig bei der Raumgestaltung für die KITA-EMSCHERTAL in Bezug auf das Thema "genderbewusste Pädagogik"? Wie stellen Sie sich den Gruppenraum vor?

Spielangebote für Kinder in der KITA-EMSCHERTAL

Spielangebote für Jungen und für MädchenFinden Sie zu jedem Aspekt mindestens ein praktisches Beispiel (siehe links), welches Sie im Kindergarten umsetzen könnten, um Mädchen an „typische Jungenaktivitäten“ heranzuführen und Jungen „typische Mädchenaktivitäten“ schmackhaft zu machen.Wie können Sie Angebote für Jungen und Mädchen attraktiv gestalten?Präsentieren Sie Ihre Ergebnisse im Padlet.

Beispiel

Praxisbeispiel Einführung eines Werkraums Ein Erzieher brachte die Idee ein, in einem ungenutzten Raum einen Werkraum einzurichten, was bei der Leitung auf Zustimmung stieß. Der Erzieher hatte hieran persönlich viel Freude und hatte bereits in einer anderen Einrichtung ein solches Projekt verwirklicht. Er entwickelte für die Kinder eine Art Werkstattpass, in dem festgelegt war, was das jeweilige Kind alles schon beherrschte. Hiermit war sowohl eine Dokumentation des Lern- und Entwicklungsstandes des Kindes möglich, als auch eine Orientierung für die anderen Mitarbeitenden gegeben. Darüber hinaus entwickelte der Erzieher auch ein Dossier für die anderen Mitarbeitenden, indem er pädagogische Ziele, Vorgehensweisen und die korrekte Handhabung der Werkzeuge beschrieb. Dann gab er den Leitungen der einzelnen Gruppen eine Einführung, wodurch diese befähigt wurden, selbstständig und kompetent mit den Kindern im Werkraum zu arbeiten. Der Werkraum wurde so in das bestehende Angebot integriert und für alle nutzbar gemacht. So wurde das Gesamtangebot der Kita erweitert, ohne dass die Aktivität an den Erzieher, der sie initiiert hatte, gebunden wurde. Das Geschlecht tritt hier in den Hintergrund, da die Stärken des*der Einzelnen für die Organisation nutzbargemacht werden konnten und langfristig zur Verfügung stehen.

Den Jungen die Mädchenräume zugänglich machen Jungen brauchen Angebote, die

  • Rücksichtnahme und Einfühlungsvermögen fördern,
  • ihr Interesse an Haushalt und Kindererziehung wecken,
  • Beziehungen zu einzelnen Personen ermöglichen,
  • Werke produzieren, bei denen Ästhetik wichtig ist,
  • in denen sie eine realistische Einschätzung ihrer Fähigkeiten und Grenzen erfahren,
  • sie feinmotorische Geschicklichkeit erfahren lassen,
  • standgebunden sind,
  • ermöglichen, dass sich Jungen in Ruhe, Gelassenheit und Entspannung erleben,
  • ermöglichen, dass Jungen sich als fürsorglich, kooperativ und gefühlvoll erleben,
  • eine positive Auseinandersetzung mit Angst und Schwäche ermöglichen.
Beispiele Zum Punkt 1: Kämpfen mit Kampfregeln Zum Punkt 2: Batmanfiguren ins Puppenhaus legen

Den Mädchen die Jungenräume zugänglich machen Mädchen brauchen Angebote, die

  • ihr Interesse an Technik und Handwerk wecken,
  • bei denen der Umgang mit Dingen im Vordergrund steht,
  • ein Werk als Produkt haben, bei dem Funktionalität wichtig ist,
  • sie Selbstvertrauen und Unabhängigkeit erfahren lassen,
  • Durchsetzungsfähigkeit und eigene Grenzüberschreitungen ermöglichen,
  • sie Körperkraft und grobmotorische Bewegungen erleben lassen,
  • sie raumgreifend tätig sein lassen,
  • ihnen die Möglichkeite geben, aus sich heraus gehen und sich lautstark und lustvoll ausdrücken zu können,
  • ihnen die Möglichekite geben, sich als unbesiegbar großartig und allmächtig erleben zu können,
  • eine positive Auseinandersetzung mit Aggression ermöglichen.
Beispiele Zum Punkt 1: Eine Mädchengruppe baut ein Puppenbett mit der Erzieherin Zum Punkt 2: Glitzerbausteine in der Bauecke anbieten

Begleitmaterial für das Buch "Julian ist eine Meerjungfrau" (S.22 - 28).

Bücher für die Kinder der KITA-EMSCHERTAL

Letztens habe ich folgendes Zitat gelesen. Was halten Sie davon in Bezug auf die Bücher in unserer Einrichtung?„Auch wenn man nur in den wenigsten Fällen von einem ausdrücklichen Bildungsauftrag sprechen kann, so leistet doch Kinderliteratur in einem allgemeinen Sinne einen Bildungsbeitrag: einen Beitrag dazu, die Heranwachsenden mit den kulturellen Regeln und Übereinkünften der Gesellschaft, der sie angehören, vertraut zu machen [...]. Diesen Bildungsbeitrag zu übersehen, wäre fahrlässig“ (Rendtorff 1999a: 85f.)

Geschlechterpädagogischen Bedeutung von Bilderbüchern Suchen Sie sich ein Buch aus und lesen Sie sich dieses aufmerksam durch. Diskutieren Sie mit Ihrem*Ihrer Partner*in/in der Kleingruppe folgende Fragen:

  • Wovon handelt das Buch? Geben Sie Thema und Inhalt des Buchs kurz wieder.
  • Welche Rolle spielen klassische Geschlechterrollen und -zuständigkeiten?
  • Werden Reaktionen der Umwelt auf Verhalten, das als nicht geschlechterrollenkonform wahrgenommen wird, thematisiert? Wenn ja, welche?
  • Was erfahren wir über Gefühle? Wie geht es den beteiligten Personen?
  • Wie würden Sie dieses Buch in der Arbeit mit Kindern einsetzen?