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Sigmund Freud und die Psychoanalyse

Biografischer Aufriss

Deutsch GK, Frau Nowak

Sigmund Freud(1856-1939) hat die moderne Psychoanalyse begründet. Nach Medizinstudium und verschiedenen Forschungen ließ er sich 1886 in Wien als Arzt nieder, von 1891-1938 praktiziert er in eigener Praxis in Berggasse 19. Berühmtes Symbol seiner psychoanalytischen Praxis ist die Couch. Dort wohnte er auch mit seiner Frau Martha und seinen sechs Kinder, von denen die jüngste Tochter Anna ebenfalls Psychoanalytikerin war. Von seiner Herkunft her Jude setzte er sich kritisch mit Religion auseinander und praktizierte den jüdischen Glauben nicht. Besonders bekannt sind sein Werk "Die Traumdeutung" und das von ihm entworfene Strukturmodell der Psyche aus Über-Ich, Es und Ich. Freud musste 1938 aufgrund der nationalsozialistischen Verfolgung von Juden nach London fliehen, wo er geschwächt von jahrelangem Leiden an Gaumenkrebs ein Jahr später verstarb.

Funktion Freuds im Roman

Freud als...

  • wichtige Bezugsperson, eine der Hauptfiguren
    • (er bedeutet Franz viel, seine Flucht beeinflusst Franz bedeutsam)
  • Eine Art Vaterfigur/Mentor (gibt Ratschläge bzw. "Rezepte", S. 78f)
    • guter Zuhörer(größter Gesprächsanteil liegt oft bei Franz, vgl S. 72)
  • Orientierung/Leitfaden für Franz' Gedanken
(Freud stellt viele animierende Fragen und regt Reflektion an, vgl. 130f. )
  • interpretatorischen Zugang zur Figur Franz und ihrer Entwicklung durch Theorie und Praxis der Psychoanalyse
  • Beispiel& Verdeutlichung der nationalsozialistischen Entwicklung
    • (Freud, Jude, wird beleidigt, verfolgt und zur Flucht gedrängt, was die gesellschaftliche Entwicklung für Leser*innen und Franz verdeutlicht)

Kritik an der Figur Freud

"[...] Natürlich ist es immer gefährlich, historische Personen in einem fiktionalen Kontext vorzuführen, und in der Tat gehören die Gespräche zwischen Franz Huchel und Sigmund Freud nicht zu den stärksten Passagen in Seethalers sonst bemerkenswert kohärentem Roman. Dass Freud in amourösen Dingen so hilflos ist wie der Bursche Franz, ist zwar lustig. In ihrer Saloppheit wirken die Dialoge indes ein wenig aufgesetzt. Dass Freud ausgerechnet gegenüber einem Kioskgehilfen eine launige, selbstironische Summe seiner Lehre ziehen soll, erscheint kaum glaubhaft – zumal Lockerheit in eigener Sache gerade nicht zu den verlässlich überlieferten Zügen seines Charakters zählt."

Title here

Das Instanzenmodell

Der Mensch ist laut Freud nicht frei, sondern psychisch determiniert- sein Verhalten hängt von unbewussten psychischen Motiven und (teilweise destruktiven) Trieben ab. Ziel der Psychoanalyse ist es daher, die unverarbeiteten Konflikte z.B. durch Träume und freie Assoziation bewusst zu machen.-> Freud rät Franz, seine Träume zu notieren, um seine inneren Konflikte und Wünsche zu erkennen, sie reflektieren und ordnen zu können!

  • Über-Ich: Instanz der Wert-, Normvorstellungen und moralischen Prinzipien
  • Ich: Instanz der Reflektion und bewussten Auseinandersetzung mit der Realität
  • Es: Instanz der Triebe, inneren Wünsche, Forderungen, Bedürfnisse

Die Bewusstseinsschichten

  • Bewusstsein: Unmittelbar zugängliche Fakten, Zahlen, Verhalten...
  • Vorbewusstsein: Schwelle dazwischen; Freudsche Versprecher, Ängste, Stimmung...
  • Unbewusstsein: über 90% der Psyche; unterliegende Triebe, Traumata, Instinkte, Fantasien...

  • Träume als Zugang zum Unbewussten,
  • Unterdrückte (sexuelle) Wünsche werden abstrakt dargestellt
  • Interpretation ermöglicht das Verstehen der inneren Wünsche, Probleme usw. Dies hilft z.B. Psychotherapeuten dabei, Konflikte zu entschlüsseln

Die Traumdeutung

-Manfred Papst, neue Züricher Zeitung, 27.01.2013

Von Sanem, Mary, Daniel, Salima (und Rabab)