Want to make creations as awesome as this one?

Transcript

Jugendopposition in der DDR

Eisenberg, Sommer 1953. Thomas Ammer und einige seiner Mitschüler denken intensiv über die Bildung einer Widerstandsgruppe nach. (...) Die Oberschüler sind empört, dass Mitglieder der Jungen Gemeinde (JG) verfolgt werden, und sie stehen unter dem Eindruck des niedergeschlagenen Aufstands am 17. Juni 1953. Der neuerliche Wahlschwindel der SED im Oktober 1954 veranlasst die Schülergruppe schließlich, den langen Diskussionen Taten folgen zu lassen. Sie stellt ein handgeschriebenes Plakat her. Darauf steht:„Deutscher! Was hat die bisherige bolschewistische Herrschaft gebracht? Entziehung der freien Meinungsäußerung, der Versammlungs- und Pressefreiheit, des Streikrechts. Immer noch kriegsmäßiges Kartensystem, HO-Wucherpreise und rücksichtslose Ausbeutung. Willst du das alles noch länger mit ansehen? Deshalb stimme mit deinen verlässlichen Arbeitskameraden gegen die sog. Nationale Front!“ Im Schutze der Dunkelheit kleben die Schüler einige Exemplare dieses Aufrufs an Hausmauern in der Stadt. Einige Wochen später klettern sie nachts in das Heimatmuseum, um aus dem Ersten Weltkrieg stammende Waffen zu entwenden. Allerdings finden sie keine brauchbaren Stücke und lassen lediglich zwei Vorderlader aus dem frühen 19. Jahrhundert mitgehen. Zusätzlich gelangen sie in den Besitz einer alten Pistole aus dem Bestand von Joachim Marckstadts Vater, der als Förster tätig war. Sie wird gut versteckt und niemals verwendet. Diese Aktionen zeigen die fließende Grenze zwischen Abenteuerromantik und politischer Aktion. Die Gruppe, die später der Eisenberger Kreis genannt wird, konzentriert sich bis 1955 auf Flugblattaktionen und Parolen an Häuserwänden. Meist ziehen die Jugendlichen in Zweiergruppen los. Thomas Ammer malt mithilfe einer vorgefertigten Pappschablone fünfzackige rote Sterne auf Hausmauern. Sie sind im Durchmesser etwa zehn Zentimeter groß und mit Fahrradlack an die Wand gepinselt. Sein Begleiter streicht das Sowjetsymbol mit schwarzer Farbe durch. Am 21. Januar 1956 gegen 23 Uhr treffen sich Thomas Ammer, Peter Herrmann, Günter Schwarz, Reinhard Spalke und Wilhelm Ziehr an einem Eisenbahnübergang in der Nähe der Stadt. Das Ziel des nächtlichen Ausflugs ist ein Schießstand der Gesellschaft für Sport und Technik (GST), der Volkspolizei und der SED-Kampfgruppen. Thomas Ammer bringt Holzwolle, trockenes Holz und eine Flasche Brennspiritus mit, Reinhard Spalke eine Flasche Petroleum und Peter Herrmann drei Flaschen Benzin aus dem Autotank seines Vaters. Peter Herrmann, Thomas Ammer und Wilhelm Ziehr beziehen Posten, Reinhard Spalke und Günter Schwarz stapeln die im Schießstand stehenden hölzernen Tische übereinander, verteilen Holzwolle und Brennholz und übergießen den ganzen Stapel mit brennbaren Flüssigkeiten. Dann legen sie Feuer und machen sich getrennt auf den Heimweg. Die verbrannten Reste des Schießstands am Rande der städtischen Sportanlagen sind noch lange zu sehen. Damit haben die Schüler ein Zeichen gegen die Militarisierung der DDR-Gesellschaft gesetzt. Mit dem Abschluss der Schule und dem Studienbeginn in Jena verlagert sich Thomas Ammers Tätigkeit in die thüringische Universitätsstadt. Die letzte größere Aktion der Gruppe bereiten Thomas Ammer und Peter Herrmann im September 1957 vor. Sie planen einen Aufruf an die mitteldeutschen Hochschullehrer. Sie schreiben einen Text, kaufen in kleinen Mengen Schreibpapier und Briefumschläge und besorgen sich ein Vervielfältigungsgerät. Im Oktober 1957 stellen sie in zwei Nächten ungefähr 400 Exemplare des Aufrufs her. Da trotz vielfältiger Vorsichtsmaßnamen doch Fingerabdrücke auf die Flugblätter geraten, wird die Aktion abgeblasen. Außerdem beobachtet die Staatssicherheit jetzt jeden Schritt der Gruppe. Am 13. Februar 1958 wird Thomas Ammer verhaftet. Von den 24 Angeklagten erhält er mit 15 Jahren Zuchthaus das höchste Strafmaß. 1964 wird Thomas Ammer von der Bundesregierung freigekauft.

- 1. April 1953 veröffentlicht Zeitung der FDJ, die Junge Welt, Sondernummer voller Hetze gegen die JG- Weigerung austreten aus JG wird mit Schulverweis bestraft - Bischhöfe wenden sich am 10. Juni 1953 an die Sowjets, wollen Hilfe- 10. Juni 1953 SED zieht Maßnahmen zurück- nun setzt SED auf stille, langfristig wirkende Benachteiligungen der Christen zB. in Ausbildung und Beruf.

- Ursachen: Senkung der Arbeitsnormen, freilassung pol. Häftlinge, freie Wahlen, Rücktritt des SED Regimes - auch viele Christen und Theologen protestierten- Aufstand wurde gewaltsam niedergeschlagen - in mehr als 700 Orten in der DDR protestiert

- 17. Oktober 1954 "Wahl" zur 2. Volkskammer- war jedoch Scheinwahl da bereits im Vorraus eine Einheitsliste ersetellt wurde, zudem war stärke der "Fraktionen" sowieso festgelegt- niemand machte vom Recht Gebrauch, Auszählung zu prüfen, weil Angst vor Konsequenzen

- Die Nationale Front der DDR war für die ideologische und organisatorische Vorbereitung der Wahlen und die Erstellung der gemeinsamen Listen vonWahlkandidaten zuständig.- Zusammenschluss von Parteien (zB. SED, LDPD, CDU, DBD, NDPD) - und von Massenorginisationen (zB. FDGB, FDJ, DFD, KB, VdgB)

- Bolschewismus = radikaler Sozialismus keine Meinungsäußerung usw. --> Stasi HO Wucherpreise --> Handelsorganisation bot rationierte Waren zu hohen Preisen an

{

- osttühringer Kleinstadt Eisenberg- Thomas Ammer, Joachim Marckstadt, Johann FrömelPeter Herrmann und andere Freunde.- auch Wiederstand im Nationalsozialismus ist Vorbild - keine Organisationsstruktur, rund 18 Schüler beteiligt - nach Abitur verliert sich Gruppe- andere Gruppen: rund um Johanna Kalex, rund um Achim Beyer und um Bettina Wegner

- Volkspolizei war "normale" Polizei- SED Kampftruppen: paramilitärische Organisatio ging gegen Saboteure und Feinde des Staates vor sollte diesen zusätzlich sichern- GST verantwortlich für frühzeitige militärische Ausbildung, die paramilitärische Massenorganisation, sorgte für militarisierung des Volkes, auch Dachverband für Sportschießen und Motorsport

- wichtiger Machtpfiler der Schreckherrschaft SED- Schild und Schwert der Partei, Haltungen die von Norm abwichen verfolgt- auch der 17. Juni 1953 war prägend- verfügten über 17 eigene Gefängnisse und Waffen, einzige Übergeordnete SED

- gegen Devisen kauft BRD Häftlinge frei- insgesamt 33.750 werden befreit, für 3.4 Milliarden DM

Quelle: https://www.jugendopposition.de/zeitzeugen/154180/thomas-ammer

Fynn Paulick13 Rus

Ge Ries

Parteien: Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) Liberal-Demokratische Partei Deutschlands (LDPD) Christlich Demokratische Union (CDU) Demokratische Bauernpartei Deutschlands (DBD) National-Demokratische Partei Deutschlands (NDPD) Massenorganisationen: Freier Deutscher Gewerkschaftsbund (FDGB) Freie Deutsche Jugend (FDJ) Demokratischer Frauenbund Deutschlands (DFD) Kulturbund (KB) Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe (VdgB)