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Transcript

In den letzten Jahren fiel der Begriff „Islamophobie“ immer häufiger.

"Phobie" kenne ich durch meine Angst vor Spinnen: Arachnophobie

Aber was genau bedeutet das in Zusammenhang mit dem Islam? Menschen rennen doch nicht schreiend vor dem Islam weg...

Sie rennen vielleicht nicht weg, aber die "Angst" spüre ich oder andere Menschen, die muslimisch sind oder als solche gelesen werden, jeden Tag.

Das klingt schlimm... Kannst du mir mehr darüber erzählen?

Islamophobie

BEGRIFFSERLÄUTERUNG

Das Wort Islamophobie umrahmt den Begriff "Xenophobie", welches die Fremdenfeindlichkeit meint. Spätestens seit der Fluchtsituation 2015 wird der Begriff immer wieder genutzt. Er löst bestimmte Bilder und Ereignisse in uns aus, wie die Pegida-Bewegung oder die Pariser Anschläge vom November 2015 und lässt Muslim*innen dabei als Fremde erscheinen. (vgl. Wehling 2019, S. 156).

--> natürliche Angst vor Muslim*innen

Wie kritisch ist der Begriff "Islamophobie"?

  • Religion und Anhänger*innen werden stigmatisiert und generalisiert
  • aufgrund bestimmter Merkmale und Erscheinungen erlangen sie meist negativ geladene Zuschreibungen
  • Zuschreibungen werden auf Denk-, Handlungs- und Sprachmuster übertragen
  • Eine Störung mit verbundenem Leid, meist vor bestimmten Tieren
  • Eine Angst aufgrund von natürlicher Erscheinung
  • Reaktion: abstoßend

Islamophobie

Islam

Phobie

KRITISCHER GEDANKENFLUSS

Was denkst du, Lisa? Kann es eine natürliche Angst gegenüber einer gesellschaftlichen Gruppe geben?

Ich finde das total krass: Wenn Phobien sich meist auf Tiere beziehen, dann ist es total entmenschlichend, eine Phobie mit Muslim*innen zu verbinden.

Dennoch gibt es ja "Ängst"... Gibt es denn einen anderen Begriff, der diese Form von Rassismus beschreibt?

Ja, Lisa, den gibt es!

Definition, Erläuterungen und Einblicke

Antimuslimischer Rassismus

Antimuslimischer Rassismus

BEGRIFFSERLÄUTERUNG

Quelle: MEDIENDIENST INTEGRATION (2016): "Was unterscheidet 'Islamfeindlichkeit' von 'Islamophobie'?", zit. n. https://mediendienst-integration.de/desintegration/rassismus.html

Antimuslimischer Rassismus meint eine abwertende Zuschreibung und Diskriminierung, die auf alle Muslim*innen pauschal übertragen wird. Häufig werden Begriffe wie „Muslimfeindlichkeit“, „Islamfeindlichkeit“ und "Islamophobie" mit antimuslimischem Rassismus gleichgesetzt.

Antimuslimischer Rassismus

BEGRIFFSERLÄUTERUNG

Der Begriff "antimuslimischen Rassismus" versuchte seit der BLM-Bewegung den Begriff „Islamophobie“ abzulösen. Der Begriff rahmt im Vergleich zur „Islamophobie“ von Rassismus betroffenen Muslim*innen ein. Es implementiert die Frage nach den Ursachen und Wirkungen von Rassismus gegen Muslim*innen. Einige Expert*innen sind sogar der Ansicht, dass sich der Rassismus vor allem gegen arabisch oder türkisch stämmigen Menschen richtet, dessen Äußerlichkeiten sich auf die Kategorien Muslim*innen resultieren (vgl. Kuhn 2015, S. 23). Die Bezeichnung "antimuslimischer Rassismus" distanziert sich vom Begriff „Islam“. Er meint vor allem die Menschen, die als Muslim*innen, aufgrund von Erscheinungsbildern, des Namens etc. gelesen und kategorisiert werden, die jedoch nicht zwingend Muslim*innen oder religiös sein müssen. D.h auch kulturelle Apekte fallen an dieser Stelle darunter.

Danke, Yana,dass du mir das erklärt hast! Was ich mich frage: Welche antimuslimischen Grundeinstellungen sind denn hier in Deutschland so verbreitet?

Da gibt es viele Statistiken,die das ganz gut beschreiben. Und: Wie sehr die antimuslimische Grundeinstellung in Deutschland verbreitet ist.

in Deutschland

ANTIMUSLIMISCHE EINSTELLUNGEN

52% der Deutschen empfinden den Islam als bedrohlich Die Hälfte der Befragten ist der Meinung, dass der Islam nicht zu Deutschland gehöre

Quelle: Decker, O./Brähler, E. (Gh.) (2020): "Autoritäre Dynamiken. Neue Radikalität - alte Ressentiments", Leipziger Autoritarismus-Studie, S. 64, zit. n. https://mediendienst-integration.de/desintegration/rassismus.html ; https://www.ekd.de/ekd_de/ds_doc/Islambefragung-SI-EKD-f%c3%bcr%2024-09-18.pdf#page=4

27,4% der Deutschen vertreten die Meinung, man solle den Muslim*innen das Immigrieren nicht gewähren. In Ostdeutschland sind es sogar 40%.

Ca. 50% der Menschen in der BRD stimmen zu, dass sie sich durch die Vielzahl an Muslim*innen „fremd im eigenen Land“ fühlen.