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Kreuzung Bonnstraße
Lena B., Toni, Lara G., Lara Ursula
Die Geschichte von Nina und Vera
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Hintergrundinformation: Alte Ziegelei
Vera
Nina
Kreativarbeit
Name: Vera Suchowerkowa Geboren: 12.05.1925 in Dimitrijewsk (heute: Makijiwka), Ukraine Gestorben: 14.02.1945 in Brauweiler Haft in Brauweiler: 12.10.1944 – 14.02.1945 Nationalität: Ukrainerin Vera Suchowerkowa lebte und arbeitete bis zum Einmarsch der deutschen Truppen im Herbst 1941 in ihrem Geburtsort. Danach musste sie in einer Fabrik bei Worochilowgrad (heute: Luhansk) im ostukrainischen Donezbecken arbeiten. Von dort wurde sie am 20. September 1942 mit einem Sammeltransport als Zwangsarbeiterin nach Deutschland deportiert und arbeitete bis zum 12. September 1944 in einem Haushalt in Köln-Sülz. Anschließend war sie als „Putzhilfe“ in der von Dr. Michail Popow geleiteten Ausländerstation im Hilfskrankenhaus am Sülzgürtel 47 in Köln tätig. Ihre Zimmernachbarin war die polnische Hilfskrankenschwester Maria Kristowa, die bereits am 8. Oktober 1944 wegen ihrer Bekanntschaft mit dem gesuchten Hans Steinbrück von Gestapo-Kriminalsekretär Josef Hoegen verhaftet worden war. Nur vier Tage später wurde auch Vera Suchowerkowa verhaftet. Bereits einen Tag nach ihrer Verhaftung wurde sie von Kriminalassistent Josef Schiffer in Brauweiler verhört. Obwohl aus dem Protokoll hervorgeht, dass es keinerlei Anschuldigungen gegen sie gab, blieb Vera Suchowerkowa weiterhin in Haft.
Erkennungsdienstliches Foto von Nina 1944
Einen Tag vor dem Rückzug des Gestapo-Sonderkommandos Kütter auf die rechte Rheinseite am 15. Februar 1945 befanden sich noch zwei ukrainische Zwangsarbeiterinnen in der Hand des Brauweiler Kommandos: Nina Sawina und Vera Suchowerkowa. Am Vormittag des 14. Februar 1945 hatte sich Gestapokommissar Ferdinand Kütter in Köln beim stellvertretenden Leiter der Staatspolizeistelle Köln die Genehmigung zur Exekution der beiden Frauen geholt. In den Abendstunden des 14. Februar 1945 wurde Vera Suchowerkowa nach der vorausgegangenen Exekution von Nina Sawina mit dem Auto der Gestapo aus der Arbeitsanstalt Brauweiler zu der nahegelegenen Ziegelei der Anstalt gebracht und dort von dem Gestapobeamten Horst Gegusch erschossen. Der zuvor von der Gestapo zum Tatort bestellte Brauweiler Totengräber transportierte beide Leichen mit einem Fahrradkarren zum Brauweiler Friedhof, wo er die beiden Frauen bestattete.
BIOGRAFIE VON NINA SAWINA Geboren: 21.09.1923 (oder 1922) in Stalino (heute: Donezk, Ostukraine) Nationalität: Ukrainerin Haft in Brauweiler: 27.09.1944 – 14.02.1945 Nina Sawina wurde am 30. März 1942 zusammen mit ihrer jüngeren Schwester als Zwangsarbeiterin nach Deutschland verschleppt. Zunächst arbeitete sie in einer Maschinenfabrik im Bergischen Land. Als einzige unter den ukrainischen Frauen, die in der Fabrik beschäftigt waren, sprach sie Deutsch und hatte sich bei der Lageraufsicht dafür eingesetzt, ihr und den anderen Zwangsarbeiterinnen einen Raum zur Verfügung zu stellen, in dem sie sich zum Essen aufhalten konnten. Dies führte dazu, dass sie am 28. Mai 1942 wegen "Meuterei" von der Kölner Gestapo verhaftet und in ein Arbeitserziehungslager nach Köln verschleppt wurde. Nach ihrer Entlassung arbeitete sie als Zimmermädchen im Hotel "Kölner Hof" am Hauptbahnhof. Als ihr Arbeitgeber von ihrem Liebesverhältnis zu einem Deutschen erfuhr, brachte er dies zur Anzeige. Nina Sawina tauchte unter, wurde jedoch am 21. September 1944 mit weiteren Personen erneut verhaftet. Am 14.2.1945 wurde sie in einer Nacht-und-Nebel-Aktion in Brauweiler aus ihrer Zelle im Arresthaus geholt und in der Nähe der Ziegelei erschossen. Außer ihr wurde in dieser Nacht auch die Ukrainerin Vera Suchowerkowa erschossen. Der damalige Friedhofswärter war Augenzeuge der Erschießungen und gab später seine Beobachtungen zu Protokoll. In einer Akte findet sich der Vermerk von Walter Hirschfeld, einem Gestapomann, dass Nina Sawina am 14.2.1945 in Brauweiler verstorben sei. Hirschfeld selbst hatte sie erschossen. Am Tag darauf verließ das Gestapo-Kommando Brauweiler. Lebendiges Museum Online zu den Zwangsarbeiter*innen im Zweiten Weltkrieg https://www.dhm.de/lemo/kapitel/der-zweite-weltkrieg/industrie-und-wirtschaft/zwangsarbeit.htm Die meisten Zwangsarbeiter lebten in Lagern, von denen in Deutschland rund 30.000 existierten und in denen je nach Verpflichtungsart und Herkunft der...Deutsches Historisches Museum Berlin l
Ganz in der Nähe, wo sich heute die Kreuzung befindet, wurde Nina Sawina erschossen.
Vermuteter Erschießungspunkt Vera Suchowerkowa
TAGEBUCHEINTRAG EINES BEOBACHTENDEN FUßGÄNGERS Liebes Tagebuch, heute bin ich wie gewohnt meinen täglichen Spaziergang gegangen und habe mir nichts dabei gedacht. Bis plötzlich etwas unglaublich unerwartetes direkt vor meinen eigenen Augen geschah. Als ich an der großen Kreuzung an der Bonnstraße anstand und wartete, bis sie frei zum Überqueren war, hörte ich plötzlich laute Stimmen von meiner linken Seite. Auf einmal hielt alles in meinem Kopf und um mich herum an, bis ich tatsächlich realisieren konnte was da gerade passiert. Denn es blieb nicht nur bei den lauten Stimmen. Ich erblickte dazu noch zwei Frauen, die mir mit panischer Angst in den Augen begegneten, gefolgt von mehreren Männern, wo ich sofort erkannte, dass sie einige von vielen Wächtern der in Brauweiler liegenden Gefangenschaftsanstalt angehörten. Ich wurde nervös, da man nie weiß ob sie einen festnehmen. Plötzlich hörte ich zwei laute Schüsse und erschrak schrecklich. Sofort entschied ich mich, einfach umzudrehen, meine ganzen negativen Gedanken und die Bilder in meinem Kopf zu verdrängen. Jetzt sitze ich hier und kann nur noch an die beiden Frauen und ihr Schicksal denken. Niemals werde ich dieses Ereignis jemals vergessen!
TAGEBUCHEINTRAG EINES BEOBACHTENDEN FUßGÄNGERS Liebes Tagebuch, heute bin ich wie gewohnt meinen täglichen Spaziergang gegangen und habe mir nichts dabei gedacht, bis plötzlich etwas Unerwartetes direkt vor meinen eigenen Augen geschah. Als ich an der großen Kreuzung an der Bonnstraße anstand und wartete, bis sie frei zum Überqueren war, sah ich plötzich wie eine Frau,die von mehreren Gestapomännern an die Kreuzung gebracht wurde. Ich versteckte mich instinktiv im Gebüsch zu meiner Linken und wartete ab. Vor meinen Augen sah ich wie sie hinterrücks erschossen wurde und wusste nicht was ich tun sollte. Aus Schock stand ich dort wie festgefroren. Dann wurde noch eine Frau an die Kreuzung gebracht und auf die gleiche schreckliche Weise ermordet. Ich erschrak schrecklich. Auf einmal hielt alles in meinem Kopf und um mich herum an, bis ich tatsächlich realisieren konnte was da gerade passiert war. Sobald sie weg waren ging ich vor Angst Heim und versuchte meine ganzen negativen Gedanken und die Bilder in meinem Kopf zu verdrängen. Jetzt sitze ich hier und kann nur noch an die beiden Frauen und ihr Schicksal denken. Niemals werde ich dieses Ereignis jemals vergessen!
Einen Tag vor dem Rückzug des Gestapo-Sonderkommandos Kütter auf die rechte Rheinseite am 15. Februar 1945 befanden sich noch zwei ukrainische Zwangsarbeiterinnen in der Hand des Brauweiler Kommandos: Nina Sawina und Vera Suchowerkowa. Am Vormittag des 14. Februar 1945 hatte sich Gestapokommissar Ferdinand Kütter in Köln beim stellvertretenden Leiter der Staatspolizeistelle Köln die Genehmigung zur Exekution der beiden Frauen geholt. In den Abendstunden des 14. Februar 1945 wurde Vera Suchowerkowa nach der vorausgegangenen Exekution von Nina Sawina mit dem Auto der Gestapo aus der Arbeitsanstalt Brauweiler zu der nahgelegenen Ziegelei der Anstalt gebracht und dort von dem Gestapobeamten Horst Gegusch erschossen. Der zuvor von der Gestapo zum Tatort bestellte Brauweiler Totengräber transportierte beide Leichen mit einem Fahrradkarren zum Brauweiler Friedhof, wo er die beiden Frauen bestattete.
Die Vorgeschichte bis zur Erschießung von Nina und Vera Am 14. Februar 1945, einen Tag vor dem Rückzug des Gestapo-Sonderkommandos Kütter auf die rechte Rheinseite, befanden sich noch zwei ukrainische Zwangsarbeiterinnen in Gefangenschaft des Brauweiler Kommandos. Sie hießen Nina Sawina und Vera Suchowerkowa. Am Vormittag des 14. Februar 1945 hatte sich ein Gestapokommissar in Köln beim stellvertretenden Leiter der Staatspolizeistelle Köln die Genehmigung zur Exekution der beiden Frauen geholt. Am Abend des 14. Februar 1945 wurde Vera Suchowerkowa, nach der vorausgegangenen Exekution von Nina Sawina, mit dem Auto der Gestapo aus der Arbeitsanstalt Brauweiler zu der nahgelegenen Ziegelei der Anstalt gebracht und dort von der Gestapo erschossen. Die beiden Leichen wurden auf den Brauweiler Friedhof gebracht und dort vergraben.
BIOGRAFIE VON VERA SUCHOWERKOWA Geboren: 12.05.1925 in Dimitrijewsk (heute: Makijiwka), Ukraine Nationalität: Ukrainerin Haft in Brauweiler: Oktober 1944 – 14.02.1945 Vera Suchowerkowa lebte und arbeitete bis zum Einmarsch der deutschen Truppen im Herbst 1941 in ihrem Geburtsort. Danach musste sie in einer Fabrik bei Worochilowgrad (heute: Luhansk) im ostukrainischen Donezbecken arbeiten. Von dort wurde sie am 20. September 1942 mit einem Sammeltransport als Zwangsarbeiterin nach Deutschland deportiert und arbeitete bis September 1944 in einem Haushalt in Köln-Sülz. Anschließend war sie als Putzkraft in der Ausländerstation im Hilfskrankenhaus am Sülzgürtel 47 in Köln tätig. Ihre Zimmernachbarin war eine polnische Hilfskrankenschwester, die bereits am 11. Oktober 1944 wegen ihrer Bekanntschaft mit einem Mann der von der Gestapo gesucht wurde, verhaftet worden war. Nur wenige Tage später wurde auch Vera Suchowerkowa verhaftet. Bereits einen Tag nach ihrer Verhaftung wurde sie in Brauweiler verhört. Obwohl aus dem Protokoll hervorgeht, dass es keinerlei Anschuldigungen gegen sie gab, blieb Vera Suchowerkowa weiterhin in Haft. Am 14.02.1945, am gleichen Abend wie Nina Sawina, wurde sie von der Gestapo in Brauweiler erschossen.
Kreativarbeit: Tagebucheintrag eines beobachtenden Fußgängers
Der Stolperstein für Nina in der Immermannstr. 53 in Köln Am 1. September 2014, wurde in der Immermannstr. ein Stolperstein als Andenken an Nina Sawina verlegt. In dieser Straße war Nina mit ihrem Freund Wassilij Roman-Car und anderen sich Versteckenden in einer Wohnung untergetaucht. In diesem Haus wurden sie am 21.September 1944, nachdem ihr Versteck denunziert wurde, verhaftet. Während Nina Sawina in Brauweiler, der Außenstelle der Kölner Gestapo, inhaftiert blieb, wurde Wassilij Roman-Car am 25. Oktober 1944 erhängt. Karambolage (ARTE) zu den Stolpersteinen https://www.youtube.com/watch?v=gEscPMvANak
Die Ziegelei der Arbeitsanstalt
So sah die Lehmgrube der Ziegelei in den 1960er Jahren aus
Im linken Bild sieht man auf dem historischen Plan, aus welcher Perspektive das Foto aufgenommen wurde, auf dem rechten Bild erkennt man, wo man im heutigen Straßenbild stehen würde, um die gleiche Perspektive einzunehmen:
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Name: Vera Suchowerkowa Geboren: 12.05.1925 in Dimitrijewsk (heute: Makijiwka), Ukraine Gestorben: 14.02.1945 in Brauweiler Haft in Brauweiler: 12.10.1944 – 14.02.1945 Nationalität: Ukrainerin Vera Suchowerkowa lebte und arbeitete bis zum Einmarsch der deutschen Truppen im Herbst 1941 in ihrem Geburtsort. Danach musste sie in einer Fabrik bei Worochilowgrad (heute: Luhansk) im ostukrainischen Donezbecken arbeiten. Von dort wurde sie am 20. September 1942 mit einem Sammeltransport als Zwangsarbeiterin nach Deutschland deportiert und arbeitete bis zum 12. September 1944 in einem Haushalt in Köln-Sülz. Anschließend war sie als „Putzhilfe“ in der von Dr. Michail Popow geleiteten Ausländerstation im Hilfskrankenhaus am Sülzgürtel 47 in Köln tätig. Ihre Zimmernachbarin war die polnische Hilfskrankenschwester Maria Kristowa, die bereits am 8. Oktober 1944 wegen ihrer Bekanntschaft mit dem gesuchten Hans Steinbrück von Gestapo-Kriminalsekretär Josef Hoegen verhaftet worden war. Nur vier Tage später wurde auch Vera Suchowerkowa verhaftet. Bereits einen Tag nach ihrer Verhaftung wurde sie von Kriminalassistent Josef Schiffer in Brauweiler verhört. Obwohl aus dem Protokoll hervorgeht, dass es keinerlei Anschuldigungen gegen sie gab, blieb Vera Suchowerkowa weiterhin in Haft.
Nina Sawina:
Einen Tag vor dem Rückzug des Gestapo-Sonderkommandos Kütter auf die rechte Rheinseite am 15. Februar 1945 befanden sich noch zwei ukrainische Zwangsarbeiterinnen in der Hand des Brauweiler Kommandos: Nina Sawina und Vera Suchowerkowa. Am Vormittag des 14. Februar 1945 hatte sich Gestapokommissar Ferdinand Kütter in Köln beim stellvertretenden Leiter der Staatspolizeistelle Köln die Genehmigung zur Exekution der beiden Frauen geholt. In den Abendstunden des 14. Februar 1945 wurde Vera Suchowerkowa nach der vorausgegangenen Exekution von Nina Sawina mit dem Auto der Gestapo aus der Arbeitsanstalt Brauweiler zu der nahegelegenen Ziegelei der Anstalt gebracht und dort von dem Gestapobeamten Horst Gegusch erschossen. Der zuvor von der Gestapo zum Tatort bestellte Brauweiler Totengräber transportierte beide Leichen mit einem Fahrradkarren zum Brauweiler Friedhof, wo er die beiden Frauen bestattete.
Steckbrief: Name: Nina Sawina Geboren: 21.09.1923 in Stalino (heute: Donezk, Ostukraine, nach anderen Angaben Geburtsjahr 1922) Gestorben: 14.02.1945 in Brauweiler Haft in Brauweiler: 27.09.1944 – 14.02.1945 Nationalität: Ukrainerin Verhaftung: 28. Mai 1942 von Kölner Gestapo verhaftet und in ein Arbeitserziehungslager nach Köln gebracht Todesursache: Hirschfeld hat sie erschossen Mit erschossene: Vera Suchowerkowa
Hier in der Nähe wurde Nina Sawina erschossen.
Vermuteter Erschießungspunkt Vera Suchowerkowa
TAGEBUCHEINTRAG EINES BEOBACHTENDEN FUßGÄNGERS Liebes Tagebuch, heute bin ich wie gewohnt meinen täglichen Spaziergang gegangen und habe mir nichts dabei gedacht. Bis plötzlich etwas unglaublich unerwartetes direkt vor meinen eigenen Augen geschah. Als ich an der großen Kreuzung an der Bonnstraße anstand und wartete, bis sie frei zum Überqueren war, hörte ich plötzlich laute Stimmen von meiner linken Seite. Auf einmal hielt alles in meinem Kopf und um mich herum an, bis ich tatsächlich realisieren konnte was da gerade passiert. Denn es blieb nicht nur bei den lauten Stimmen. Ich erblickte dazu noch zwei Frauen, die mir mit panischer Angst in den Augen begegneten, gefolgt von mehreren Männern, wo ich sofort erkannte, dass sie einige von vielen Wächtern der in Brauweiler liegenden Gefangenschaftsanstalt angehörten. Ich wurde nervös, da man nie weiß ob sie einen festnehmen. Plötzlich hörte ich zwei laute Schüsse und erschrak schrecklich. Sofort entschied ich mich, einfach umzudrehen, meine ganzen negativen Gedanken und die Bilder in meinem Kopf zu verdrängen. Jetzt sitze ich hier und kann nur noch an die beiden Frauen und ihr Schicksal denken. Niemals werde ich dieses Ereignis jemals vergessen!
Hier in der Nähe wurde Vera Suchowerkowa erschossen.
TAGEBUCHEINTRAG EINES BEOBACHTENDEN FUßGÄNGERS Liebes Tagebuch, heute bin ich wie gewohnt meinen täglichen Spaziergang gegangen und habe mir nichts dabei gedacht, bis plötzlich etwas Unerwartetes direkt vor meinen eigenen Augen geschah. Als ich an der großen Kreuzung an der Bonnstraße anstand und wartete, bis sie frei zum Überqueren war, sah ich plötzich wie eine Frau,die von mehreren Gestapomännern an die Kreuzung gebracht wurde. Ich versteckte mich instinktiv im Gebüsch zu meiner Linken und wartete ab. Vor meinen Augen sah ich wie sie hinterrücks erschossen wurde und wusste nicht was ich tun sollte. Aus Schock stand ich dort wie festgefroren. Dann wurde noch eine Frau an die Kreuzung gebracht und auf die gleiche schreckliche Weise ermordet. Ich erschrak schrecklich. Auf einmal hielt alles in meinem Kopf und um mich herum an, bis ich tatsächlich realisieren konnte was da gerade passiert war. Sobald sie weg waren ging ich vor Angst Heim und versuchte meine ganzen negativen Gedanken und die Bilder in meinem Kopf zu verdrängen. Jetzt sitze ich hier und kann nur noch an die beiden Frauen und ihr Schicksal denken. Niemals werde ich dieses Ereignis jemals vergessen!
Einen Tag vor dem Rückzug des Gestapo-Sonderkommandos Kütter auf die rechte Rheinseite am 15. Februar 1945 befanden sich noch zwei ukrainische Zwangsarbeiterinnen in der Hand des Brauweiler Kommandos: Nina Sawina und Vera Suchowerkowa. Am Vormittag des 14. Februar 1945 hatte sich Gestapokommissar Ferdinand Kütter in Köln beim stellvertretenden Leiter der Staatspolizeistelle Köln die Genehmigung zur Exekution der beiden Frauen geholt. In den Abendstunden des 14. Februar 1945 wurde Vera Suchowerkowa nach der vorausgegangenen Exekution von Nina Sawina mit dem Auto der Gestapo aus der Arbeitsanstalt Brauweiler zu der nahgelegenen Ziegelei der Anstalt gebracht und dort von dem Gestapobeamten Horst Gegusch erschossen. Der zuvor von der Gestapo zum Tatort bestellte Brauweiler Totengräber transportierte beide Leichen mit einem Fahrradkarren zum Brauweiler Friedhof, wo er die beiden Frauen bestattete.
So sah die Ecke früher aus: Standort:
Die Ziegelei der Arbeitsanstalt Brauweiler So sah die Ziegelei früher in den 60er Jahren vor der Schließung aus:
Kreativarbeit: Tagebucheintrag eines beobachtenden Fußgängers Liebes Tagebuch, heute habe ich wie gewohnt meinen täglichen Spaziergang gemacht und mir nichts dabei gedacht, bis plötzlich etwas direkt vor meinen eigenen Augen geschah. In der Nähe der Ziegelei sah ich plötzlich wie eine Frau von mehreren Gestapomännern begleitet wurde. Ich versteckte mich instinktiv im Gebüsch zu meiner Linken und wartete ab. Vor meinen Augen sah ich wie sie hinterrücks erschossen wurde und wusste nicht was ich tun sollte. Aus Schock stand ich dort wie festgefroren. Dann wurde noch eine Frau gebracht. Auch sie wurde auf diese schreckliche Weise ermordet. Ich erschrak fürchterlich. Auf einmal hielt alles in meinem Kopf und um mich herum an, bis ich tatsächlich realisieren konnte was da gerade passiert war. Sobald sie weg waren ging ich vor lauter Angst nach Hause und versuchte meine ganzen negativen Gedanken und die Bilder in meinem Kopf zu verdrängen. Jetzt sitze ich hier und kann nur noch an die beiden Frauen und ihr Schicksal denken. Niemals werde ich dieses Ereignis vergessen!
Vorgeschichte, bis zur Erschießung: Am 15. Februar 1945, einen Tag vor dem Rückzug des Gestapo-Sonderkommandos Kütter auf die rechte Rheinseite, befanden sich noch zwei ukrainische Zwangsarbeiterinnen in Gefangenschaft des Brauweiler Kommandos. Sie hießen Nina Sawina und Vera Suchowerkowa. Am Vormittag des 14. Februar 1945 hatte sich ein Gestapo-Kommissar in Köln beim stellvertretenden Leiter der Staatspolizeistelle Köln die Genehmigung zur Exekution der beiden Frauen geholt. Am Abend des 14. Februar 1945 wurde Vera Suchowerkowa nach der vorausgegangenen Exekution von Nina Sawina mit dem Auto der Gestapo aus der Arbeitsanstalt Brauweiler zu der nahgelegenen Ziegelei der Anstalt gebracht und dort von der Gestapo erschossen. Die beiden Leichen wurden von dem Brauweiler Totengräber zum Brauweiler Friedhof gebracht und dort vergraben.
Biografie von Nina Sawina Geboren: 21.09.1923 (oder 1922) in Stalino (heute: Donezk, Ostukraine) Nationalität: Ukrainerin Haft in Brauweiler: 27.09.1944 – 14.02.1945 Nina Sawina wurde am 30. März 1942 zusammen mit ihrer jüngeren Schwester als Zwangsarbeiterin nach Deutschland verschleppt. Zunächst arbeitete sie in einer Maschinenfabrik im Bergischen Land. Als einzige unter den ukrainischen Frauen, die in der Fabrik beschäftigt waren, sprach sie Deutsch und hatte sich bei der Lageraufsicht dafür eingesetzt, ihr und den anderen Zwangsarbeiterinnen einen Raum zur Verfügung zu stellen, in dem sie sich zum Essen aufhalten konnten. Dies führte dazu, dass sie am 28. Mai 1942 wegen "Meuterei" von der Kölner Gestapo verhaftet und in ein Arbeitserziehungslager nach Köln verschleppt wurde. Nach ihrer Entlassung arbeitete sie als Zimmermädchen im Hotel "Kölner Hof" am Hauptbahnhof. Als ihr Arbeitgeber von ihrem Liebesverhältnis zu einem Deutschen erfuhr, brachte er dies zur Anzeige. Nina Sawina tauchte unter, wurde jedoch am 21. September 1944 mit weiteren Personen erneut verhaftet. Am 14.2.1945 wurde sie in einer Nacht-und-Nebel-Aktion in Brauweiler aus ihrer Zelle im Arresthaus geholt und in der Nähe der Ziegelei erschossen. Außer ihr wurde in dieser Nacht auch die Ukrainerin Vera Suchowerkowa erschossen. Der damalige Friedhofswärter war Augenzeuge der Erschießungen und gab später seine Beobachtungen nach dem Krieg zu Protokoll. In einer Akte findet sich der Vermerk von Walter Hirschfeld, einem Gestapomann, dass Nina Sawina am 14.2.1945 in Brauweiler verstorben sei. Hirschfeld selbst hatte sie erschossen. Am Tag darauf verließ das Gestapo-Kommando Brauweiler.
BIOGRAFIE VON VERA SUCHOWERKOWA Geboren: 12.05.1925 in Dimitrijewsk (heute: Makijiwka), Ukraine Nationalität: Ukrainerin Haft in Brauweiler: Oktober 1944 – 14.02.1945 Vera Suchowerkowa lebte und arbeitete bis zum Einmarsch der deutschen Truppen im Herbst 1941 in ihrem Geburtsort. Danach musste sie in einer Fabrik bei Worochilowgrad (heute: Luhansk) im ostukrainischen Donezbecken arbeiten. Von dort wurde sie am 20. September 1942 mit einem Sammeltransport als Zwangsarbeiterin nach Deutschland deportiert und arbeitete bis September 1944 in einem Haushalt in Köln-Sülz. Anschließend war sie als Putzkraft in der Ausländerstation im Hilfskrankenhaus am Sülzgürtel 47 in Köln tätig. Ihre Zimmernachbarin war eine polnische Hilfskrankenschwester, die bereits am 11. Oktober 1944 wegen ihrer Bekanntschaft mit einem Mann der von der Gestapo gesucht wurde, verhaftet worden war. Nur wenige Tage später wurde auch Vera Suchowerkowa verhaftet. Bereits einen Tag nach ihrer Verhaftung wurde sie in Brauweiler verhört. Obwohl aus dem Protokoll hervorgeht, dass es keinerlei Anschuldigungen gegen sie gab, blieb Vera Suchowerkowa weiterhin in Haft. Am 14.02.1945, am gleichen Abend wie Nina Sawina, wurde sie von der Gestapo in Brauweiler erschossen.
Stolperstein in der Immermannstr. 53 in Köln Am 1. September 2014, wurde in der Immermannstr. ein Stolperstein als Andenken an Nina Sawina verlegt. In dieser Straße war Nina mit ihrem Freund Wassilij Roman-Car und anderen Menschen, die auf der Flucht waren, in einer Wohnung untergetaucht. In diesem Haus wurden sie am 21.September 1944 von der Kriminalpolizei, nachdem ihr Versteck denunziert wurde, verhaftet. Während Nina Sawina in Brauweiler, der Außenstelle der Kölner Gestapo, inhaftiert blieb, wurde Wassilij Roman-Car am 25. Oktober 1944 in Köln-Ehrenfeld erhängt. ARTE-Dokumentation (Karambolage) zu den Stolpersteinen https://www.youtube.com/watch?v=gEscPMvANak