Want to make creations as awesome as this one?

More creations to inspire you

Transcript

Cradle to Cradle -ein Beitrag für nachhaltige Produktion und Nutzung?

1

2

3

4

5

Übersicht

Klicke auf die Zahlen, um zu einer anderen Seite zu kommen!

2 Kreislaufwirtschaft

Teil 1 von 3: https://youtu.be/J6Ok7siPi_M

2 Cradle to Cradle

https://www.youtube.com/watch?v=g1tIGLy3PHw

1

3 Das Cradle-to-Cradle-Haus

https://www.youtube.com/watch?v=xz_8PdxV1yQ

1

3 Das Cradle-to-Cradle-Haus

https://www.youtube.com/watch?v=xz_8PdxV1yQ

4 Kritik

5 Fazit

Impressum

Das Cradle-to-Cradle Konzept ist ein guter Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und regt dazu an, über unseren oft verschwenderischen Umgang mit wertvollen Ressourcen nachzudenken. Das Cradle-to-Cradle-Prinzip erinnert uns daran, respektvoll mit der Natur, aber auch unseren Mitmenschen umzugehen. Trotzdem sind wir heute noch weit entfernt von einer Gesellschaft ohne Müll und es wird wohl auch noch eine Zeit dauern, bis das Cradle-to-Cradle-Prinzip auf alle Produkte anwendbar und umsetzbar ist. Am Ende wird es auch nicht möglich sein, weiterhin so zu konsumieren wie bisher, sondern um wirklich nachhaltig zu sein müssen wir wegkommen von der Vorstellung unendlichen wirtschaftlichen Wachstums und anerkennen, dass einige Ressourcen knapp und wohl bald erschöpft sein werden.

Überlegung

Alles in Allem gibt es bisher noch kein Gebäude, das zu 100 % dem Cradle-to-Cradle-Standart entspricht. Trotzdem weisen uns einige zertifizierte Häuser, die bereits zu 90 % die Cradle-to-Cradle-Anforderungen erfüllen, den Weg und zeigen, woran in den nächsten Jahren noch weiter geforscht und was konkret weiterentwickelt werden muss. Sie dienen als Visionen für die Zukunft und leisten bereits heute ihren Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz.

Ein Erfolgsmodell?

Ismayilora, Aydan / Silvius, Gilbert (2021): Cradle-to-Cradle in Project Management. A case study. In: International Journal of Circular Economy and Waste Management. Vol. 1, Nr. 1, Seiten 54-80Cui, Mengmeng (2021): Key Concepts and Terminology. In: Lerwen Liu / Seeram Ramakrishna Seeram (Hrsg): An Introduction to Circular Economy. Springer Singapore., Seiten 17-24.Alt, Marina (2018): Ökodesign und Kreislaufwirtschaft. Kohärenz von Steuerungsansätzen zur Abfallvermeidung und zum ‚recyclinggerechten Design‘ im Abfall- und Produktrecht am Beispiel von energieverbrauchsrelevanten Produkten. In: Sabine Schlacke / Claudio Franzius (Hrsg.): Umweltrechtliche Studien, Vol. 49. Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft.Prox, Martina (2022): Circular Economy. In: Schwager, Bernd (Hrsg.): CSR und Nachhaltigkeitsstandards. Normung und Standards im Nachhaltigkeitskontext. Berlin, Heidelberg: Springer Gabler, Seiten 260-274.Grimm, Roland (2018): Kies und Sand für die Bauindustrie. https://www.baustoffwissen.de/baustoffe/baustoffknowhow/grundstoffe-des-bauens/kies-und-sand-fuer-die-bauindustrie-abbau-einsatzbereiche-sandknappheit-sandimporte/. Stand: 15. März 2018.

Literaturverzeichnis

Die drei wichtigsten Konzepte der Kreislaufwirtschaft sind Cradle-to-Grave, das Blue-Concept und Cradle-to-Cradle. Bei Cradle-to-Grave werden alle verwendeten umweltschädlichen Stoffe während ihrer gesamten Lebensdauer kontrolliert und gesichert, wodurch negative Umweltauswirkungen möglichst gering gehalten werden sollen. Das Blue-Concept geht davon aus, dass Abfälle nicht komplett vermieden werden können und verwendet sie deshalb als Ausgangsprodukt für neue oder andere Produkte. Dahingegen werden bei Cradle-to-Cradle-Ansätzen alle Produkte von vornherein so hergestellt, dass aus ihnen kein Abfall entsteht, sondern alle verwendeten Ressourcen im Kreislauf verbleiben und ständig weiterverwendet werden. Da das Cradle-to-Cradle-Prinzip am nachhaltigsten ist, wird im Folgenden noch einmal genau darauf eingegangen.

Formen der Kreislaufwirtschaft

In einer Kreislaufwirtschaft verbleiben alle Ressourcen im Produktionskreislauf, auch nach Ende der Lebensdauer des Produkts. Die grundlegenden Prinzipien dabei sind Abfall als Ausgangsprodukt für neue Produkte zu verwenden, die Diversität der natürlichen Kreisläufe auf den Produktionskreislauf zu übertragen und ausschließlich erneuerbare Energien zu verwenden. Die drei wichtigsten Konzepte der Kreislaufwirtschaft sind Cradle-to-Grave, Blue-Concept und Cradle-to-Cradle.

Die Kreislaufwirtschaft

Das Cradle-to-Cradle-Design ist ein ökologischer Ansatz für die Bereiche Architektur und Industrie, um mithilfe eines geschlossenen Kreislaufs Abfall zu vermeiden und positive Effekte auf die Umwelt zu erreichen. Ziel ist es, eine Welt komplett frei von Abfall zu schaffen, in der Menschen mit gutem Gewissen konsumieren können und sich nicht einschränken müssen.

Cradle-to-Cradle

Das erste Cradle-to-Cradle-Haus wurde 2012 in den Niederlanden gebaut. Das Haus steht in Venlo und wurde nach den Grundsätzen nachhaltiger Bauwirtschaft konstruiert. Es verfügt über eine eigene Strom-, Warmwasserversorgung und Temperaturregulation durch Solarzellen auf dem Dach, dem Einbau einer Wärmepumpe, ein Keramikrohr unterhalb des Hauses und einer natürlichen Ventilation, indem die Fenster perfekt an den Wind angepasst sind und durch Lüften das Haus gut gekühlt werden kann. Das Haus hat dadurch eine konstante Temperatur von 20 Grad, so dass der Komfort und das Wohlfühlgefühl der Bewohnenden sichergestellt sind.Das Gebäude ist im Hintergrundzu sehen,

Das erste Haus

Kontakt: Frank Leeb, Leitung des EUROPE DIRECT Magdeburg / Leiterstraße 2, D-39104 Magdeburg Telefon: +49 (0) 391/567-6476 Mail: team@ed-md.eu

Landeszentrale für politische Bildung

Davies, Caleb (2021): Why future homes could be made of living fungus, in: ec. Europa.eu https://e McDonough, William/ Braungart, Michael (2003): Towards a sustaining architecture for the 21st century: the promise of cradle-to-cradle design. In: Industry and Environment (UNEP). Umweltbundesamt (2022): Abfallaufkommen, in: Umweltbundesamt.de https://www.umweltbundesamt.de/daten/ressourcen-abfall/abfallaufkommen#deutschlands-abfall [24.06.2023]. Urban, Karl (2020): Klimasünder Beton - Ein Baustoff sucht Nachfolger, in: deutschlandfunk.de https://www.deutschlandfunk.de/klimasuender-beton-ein-baustoff-sucht-nachfolger-100.html [aufgerufen am 24.06.2023]. Cumming, Anna (2018): Cradle to cradle. In: Sanctuary: Modern Green Homes (44), S. 58–63. Online verfügbar unter https://www.jstor.org/stable/90024286. [aufgerufen am 30.06.2023]c.europa.eu/research-and-innovation/en/horizon-magazine/why-future-homes-could-be-made-living-fungus [aufgerufen am 28.06.2023].

Literaturverzeichnis

Damit ein Haus zu 100 % dem Cradle-to-Cradle-Konzept entspricht, muss jedes einzelne Bauteil nach den Cradle-to-Cradle-Prinzipien produziert worden sein. Alle Materialien müssen qualitativ hochwertig und wieder in alle Einzelteile zerlegbar sein, um später weiter im jeweiligen technischen oder biologischen Kreislauf bestehen zu können. Außerdem muss ein Gebäude im Einklang mit der direkten Umwelt stehen: Licht, Sonne, Wind, Wärme, Himmelsrichtungen und gegebene landschaftliche Besonderheiten müssen im Design beachtet werden, damit das Gebäude in Interaktion mit der Umwelt steht. So wird die Sonne beispielsweise von verschiedenen Materialien unterschiedlich gut gespeichert und kann dementsprechend mehr oder weniger Wärme zum Heizen an das Haus abgeben, während der Wind so eingeplant werden muss, dass sich durch das Lüften des Hauses eine natürliche Ventilation und Kühlung des Hauses ergibt.

Cradle-to-Cradle im Hausbau

Die für das Gebäude verwendeten Materialien sollten nicht von zu weit her, sondern in der näheren Umgebung vorkommen. Materialien die in Cradle to Cradle Gebäuden verbaut werden sind zum Beispiel Holz, Zink, Stein, spezielles Cradle to Cradle Glass. Neuerdings werden auch Pilze für den Häuserbau verwendet, indem aus ihnen beispielsweise besondere Ziegel hergestellt werden, welche zum Isolieren, aber auch als Träger für Innenwände benutzt werden können. Pilze bieten dabei den Vorteil, dass sie kein CO2 produzieren und sogar als Kohlenstoffspeicher fungieren.

Die Materialien

Davies, Caleb (2021): Why future homes could be made of living fungus, in: ec. Europa.eu https://e McDonough, William/ Braungart, Michael (2003): Towards a sustaining architecture for the 21st century: the promise of cradle-to-cradle design. In: Industry and Environment (UNEP). Umweltbundesamt (2022): Abfallaufkommen, in: Umweltbundesamt.de https://www.umweltbundesamt.de/daten/ressourcen-abfall/abfallaufkommen#deutschlands-abfall [24.06.2023]. Urban, Karl (2020): Klimasünder Beton - Ein Baustoff sucht Nachfolger, in: deutschlandfunk.de https://www.deutschlandfunk.de/klimasuender-beton-ein-baustoff-sucht-nachfolger-100.html [aufgerufen am 24.06.2023]. Cumming, Anna (2018): Cradle to cradle. In: Sanctuary: Modern Green Homes (44), S. 58–63. Online verfügbar unter https://www.jstor.org/stable/90024286. [aufgerufen am 30.06.2023]c.europa.eu/research-and-innovation/en/horizon-magazine/why-future-homes-could-be-made-living-fungus [aufgerufen am 28.06.2023].

Literaturverzeichnis

Alles in Allem gibt es bisher noch kein Gebäude, das zu 100 % dem Cradle-to-Cradle-Standart entspricht. Trotzdem weisen uns einige zertifizierte Häuser, die bereits zu 90 % die Cradle-to-Cradle-Anforderungen erfüllen, den Weg und zeigen, woran in den nächsten Jahren noch weiter geforscht und was konkret weiterentwickelt werden muss. Sie dienen als Visionen für die Zukunft und leisten bereits heute ihren Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz.

Ein Erfolgsmodell?

  • Cradle-to-Cradle-Produkte sind nicht immer nachhaltig / nachhaltiges
  • externe Faktoren sind ausschlaggebend
  • 100 %ige Nachhaltigkeit ist nicht möglich
  • Nachhaltigkeit ist ohne Verzicht nicht möglich
  • nicht anwendbar auf Produkte, die viel Energie verschlingen
  • es ist einfacher, Müll wegzuwerfen, anstatt Dinge zu reparieren oder zurückzugeben

Nachteile

Obwohl Kreislaufwirtschaften nicht automatisch nachhaltig sind, gibt es einige Vorteile. Zum Beispiel würden die globalen Treibhausgasemissionen um 39% reduziert und ca. 700.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Für Unternehmen zusätzlich bedeutet Produktion im Sinne der Kreislaufwirtschaft finanzielle Einsparungen durch einen geringeren Ressourcenverbrauch und eine verbesserte Klimabilanz aufgrund der verlängerten Lebensdauer sowie besserer Reparatur- und Recyclingfähigkeit ihrer Produkte.

Nachhaltigkeit

Das erste Cradle-to-Cradle-Haus wurde 2012 in den Niederlanden gebaut. Das Haus steht in Venlo und wurde nach den Grundsätzen nachhaltiger Bauwirtschaft konstruiert. Es verfügt über eine eigene Strom-, Warmwasserversorgung und Temperaturregulation durch Solarzellen auf dem Dach, dem Einbau einer Wärmepumpe, ein Keramikrohr unterhalb des Hauses und einer natürlichen Ventilation, indem die Fenster perfekt an den Wind angepasst sind und durch Lüften das Haus gut gekühlt werden kann. Das Haus hat dadurch eine konstante Temperatur von 20 Grad, so dass der Komfort und das Wohlfühlgefühl der Bewohnenden sichergestellt sind.Das Gebäude ist im Hintergrundzu sehen,

Das erste Haus

Wir leben in einer Konsum- und Wegwerfgesellschaft, die jährlich ungefähr 500 Millionen Tonnen Müll produziert. Diesen lagern wir zum Teil in anderen Ländern, wo riesige Mülllandschaften entstehen. Darunter befinden sich sehr giftige Stoffe, die Mensch und Natur erhebliche Schäden zufügen, die nicht mehr rückgängig gemacht werden können. Die Hälfte unser Müllproduktion stammt aus dem Bausektor. Besonders schädlich für die Umwelt ist dabei Beton. Zum einen wird durch seine Produktion enorm viel klimaschädliches CO2 freigesetzt, zum anderen werden für die Produktion von Beton große Mengen an Sand benötigt. Sand ist nach Wasser die meistverbrauchte Ressource und wird immer knapper. Für 1 km Autobahn werden etwa 30.000 t Sand und für ein durchschnittliches Einfamilienhaus ca. 200 t Sand benötigt. Der Sand wird dabei aus Flüssen und dem Meer abgebaut, wodurch die jeweiligen Fluss- und Meeresufer instabil werden und Verschmutzungen der Umwelt und Landverlust die Folgen sind. Der Bausektor ist damit also ein erheblicher Teil des Problems der Müllproduktion, der Umweltverschmutzung und des Klimawandels und verwendet außerdem häufig gesundheitsschädliche Substanzen.

Probleme im Bausektor

Cradle to Cradle (dt. von der Wiege zur Wiege) beruht auf der Idee, dass Müll eine menschliche Erfindung ist, die so in der Natur gar nicht vorkommt. In der Natur bewegt sich alles in Kreisläufen und der Abfall eines Organismus stellt beispielsweise Nahrung für einen anderen Organismus dar. So enthält zum Beispiel der Kot eines Vogels Samenkörner und dient des Weiteren als Dünger für Pflanzen. Während Nachhaltigkeit bisher oft bedeutet, dass weniger Ressourcen verbraucht werden oder im Nachhinein versucht wird diese zu recyceln, bedeutet Cradle to Cradle, dass von Anfang an der gesamte Lebenszyklus eines Produktes bedacht wird, um Ressourcen 100 % effektiv zu nutzen und der Umwelt am Ende im besten Fall sogar etwas Positives zurückzugeben. Dafür müssen Produkte so produziert werden, dass sie nach ihrer Lebzeit in all ihre Einzelteile zerlegt werden können, also ohne toxische Materialien oder Klebstoffe. Nur so können am Ende auch wirklich alle Ressourcen wiederverwendet werden.

Das Prinzip

Leistung im Rahmen des Seminars:Win Win Seminar – Nachhaltige Entwicklung in der PraxisJuliana Hilf, M.Sc., M.A.Bereich Politikwissenschaft Institut II: Gesellschaftswissenschaften Fakultät für Humanwissenschaften Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg Studierende: Maja Ziehn, Alexandra Erdmann, Thorsten Robel, Jonas Leutz

Beispiele für die Umsetzung des C2C-Prinzips im Bau- und Ingenieurwesen sind Häuser aus nicht verunreinigten Baustoffen wie Holz, Lehm, Reet und Pilzmyzelien. Trotz vieler verschiedener Projekte gibt es bisher noch kein Gebäude, das vollständig dem C2C-Prinzip entspricht. Es muss auch beachtet werden, dass C2C-zertifizierte Produkte nicht immer nachhaltig sind und dass das Wiederaufwerten von einigen Arten von Abfall so komplex ist, dass es für die Unternehmen sinnvoller ist, diesen zu entsorgen. Des Weiteren kann das C2C-Prinzip nicht auf Produkte angewendet werden, die sehr viel Energie benötigen.

Ein Fazit

Sand ist nach Wasser die am meisten verbrauchte Ressource. Denn Sand wird praktisch überall verwendet: in Kosmetikartikeln, Solarzellen, Computerchips, als Zuschlag für Baustoffe wie Mörtel, Putz, Asphalt oder als Schüttgut für zum Beispiel Tragschichten oder Frostschutzmaterial. Hochwertiger Quarzsand dagegen wird zur Herstellung von Glas oder glasfaserverstärkten Kunststoffen verwendet. Am meisten Sand verbraucht jedoch die Betonproduktion. So werden beispielsweise für ein durchschnittliches Einfamilienhaus etwa 200 Tonnen Sand und für 1 km Autobahn etwa 30.000 Tonnen Sand benötigt. Allerdings ist nur Meeressand und Sand von Flussufern nützlich, weil Wüstensandkörner vom Wind rund geschliffen sind und dadurch nicht gut an den anderen Baumaterialien haften. Das Abtragen von Sand verursacht instabile Fluss- und Meeresufer, was zu Verschmutzungen und Landverlust führt.

Das Problem: Sand

Die für das Gebäude verwendeten Materialien sollten nicht von zu weit her, sondern in der näheren Umgebung vorkommen. Materialien die in Cradle to Cradle Gebäuden verbaut werden sind zum Beispiel Holz, Zink, Stein, spezielles Cradle to Cradle Glass. Neuerdings werden auch Pilze für den Häuserbau verwendet, indem aus ihnen beispielsweise besondere Ziegel hergestellt werden, welche zum Isolieren, aber auch als Träger für Innenwände benutzt werden können. Pilze bieten dabei den Vorteil, dass sie kein CO2 produzieren und sogar als Kohlenstoffspeicher fungieren.

Die Materialien

2 Kreisläufe

Nach dem Cradle to Cradle Konzept gibt es zwei verschiedene Kreisläufe, innerhalb derer Produkte produziert werden können. Diese bestehen aus dem biologischen Kreislauf auf der einen Seite und aus dem technischen Kreislauf auf der anderen Seite. De beiden Kreisläufe dürfen dabei nicht vermischt werden. Ein T-Shirt, welches aus Baumwolle hergestellt wird, darf also zum Beispiel kein Polyester enthalten, ansonsten könnten die Stoffe nicht wieder voneinander getrennt werden und nach Ende der Lebensdauer des T-Shirts weiterverwendet werden.

  • möglichst viele Rohstoffe bleiben erhalten
  • Biologische Dinge können ohne Bedenken weggeworfen werden
  • mehr Diversität
  • erneuerbare Energien statt fossile
  • mehr soziale Kontakte durch Reparaturen, Austausch und Abhängigkeiten
  • stärkeres Verantwortungsgefühl beim Konsum
-> hohe Nachhaltigkeit

Vorteile

Werden Produkte nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip hergestellt, dürfen für die Produktion nur erneuerbare Energien, also zum Beispiel Wind-, Wasserkraft oder Solarenergie benutzt werden. Außerdem muss verantwortungsbewusst und sparsam mit der Ressource Wasser umgegangen werden. Unternehmen, die nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip produzieren, müssen die Biodiversität wahren und nach dem Wert der sozialen Gerechtigkeit handeln. Dazu gehört ein respektvoller Umgang mit Menschen und der Natur. Um sicherzustellen, dass Produkte nach Ende ihrer Lebzeit weiter in den jeweiligen biologischen oder technischen Kreisläufen verwendet werden, könnten Unternehmen ihre Produkte vermieten, statt zu verkaufen und im Anschluss wieder zurücknehmen. Sie werden in ihre Einzelteile zerlegt und anschließend wiederverwendet oder zurück an die Natur gegeben, wo sie als Dünger, Erde oder Sonstiges dienen. Dazu könnte Kund*innen zum Beispiel 1.000 Waschgänge mieten, statt eine Waschmaschine zu kaufen oder drei Jahre ein T-Shirt mieten, statt es zu besitzen.

Die Produktion

Damit ein Haus zu 100 % dem Cradle-to-Cradle-Konzept entspricht, muss jedes einzelne Bauteil nach den Cradle-to-Cradle-Prinzipien produziert worden sein. Alle Materialien müssen qualitativ hochwertig und wieder in alle Einzelteile zerlegbar sein, um später weiter im jeweiligen technischen oder biologischen Kreislauf bestehen zu können. Außerdem muss ein Gebäude im Einklang mit der direkten Umwelt stehen: Licht, Sonne, Wind, Wärme, Himmelsrichtungen und gegebene landschaftliche Besonderheiten müssen im Design beachtet werden, damit das Gebäude in Interaktion mit der Umwelt steht. So wird die Sonne beispielsweise von verschiedenen Materialien unterschiedlich gut gespeichert und kann dementsprechend mehr oder weniger Wärme zum Heizen an das Haus abgeben, während der Wind so eingeplant werden muss, dass sich durch das Lüften des Hauses eine natürliche Ventilation und Kühlung des Hauses ergibt.

Cradle-to-Cradle im Hausbau

Das Prinzip Cradle to Cradle (dt. von der Wiege zur Wiege) wurde in den 1990er-Jahren vom US-amerikanischen Architekten William McDonough und dem deutschen Chemiker Michael Braungart entworfen. Das Design ist ein ökologisch intelligenter Ansatz, der für unterschiedliche industrielle Bereiche genutzt werden kann. Materialien, Verpackungen und Stofft werden eingesetzt, die für Mensch und Natur völlig gesund sind und ihnen nicht schaden.Es beruht auf den 3 Grundsätzen, dass aller Abfall als Ausgangsressource in die Natur zurückgeführt werden soll, die Solarkraft bzw. erneuerbare Energien eingesetzt werden sollen und die Biodiversität erhalten bleiben muss.

Wer hat´s erfunden?

Wir leben in einer Konsum- und Wegwerfgesellschaft, die jährlich ungefähr 500 Millionen Tonnen Müll produziert. Diesen lagern wir zum Teil in anderen Ländern, wo riesige Mülllandschaften entstehen. Darunter befinden sich sehr giftige Stoffe, die Mensch und Natur erhebliche Schäden zufügen, die nicht mehr rückgängig gemacht werden können. Die Hälfte unser Müllproduktion stammt aus dem Bausektor. Besonders schädlich für die Umwelt ist dabei Beton. Zum einen wird durch seine Produktion enorm viel klimaschädliches CO2 freigesetzt, zum anderen werden für die Produktion von Beton große Mengen an Sand benötigt. Sand ist nach Wasser die meistverbrauchte Ressource und wird immer knapper. Für 1 km Autobahn werden etwa 30.000 t Sand und für ein durchschnittliches Einfamilienhaus ca. 200 t Sand benötigt. Der Sand wird dabei aus Flüssen und dem Meer abgebaut, wodurch die jeweiligen Fluss- und Meeresufer instabil werden und Verschmutzungen der Umwelt und Landverlust die Folgen sind. Der Bausektor ist damit also ein erheblicher Teil des Problems der Müllproduktion, der Umweltverschmutzung und des Klimawandels und verwendet außerdem häufig gesundheitsschädliche Substanzen.

Probleme im Bausektor

McDonough, William/ Braungart, Michael (2003): Towards a sustaining architecture for the 21st century: the promise of cradle-to-cradle design. In: Industry and Environment (UNEP). Llorach-Massana, Pere/ Farreny, Ramon/ Oliver-Solà, Jordi (2015): Are Cradle to Cradle certified products environmentally preferable? Analysis from an LCA approach. In: Journal of Cleaner Production, Ausgabe 93, S. 243-250. Kausch, Matteo F./ Klosterhaus, Susan (2016): Response to ‘Are Cradle to Cradle certified products environmentally preferable? Analysis from an LCA approach’. In: Journal of Cleaner Production, Ausgabe 113, S. 715-716. Bjørn, Anders/ Strandesen, Maria (2011): The Cradle to Cradle concept - is it always sustainable? Poster session presented at The Life Cycle Management conference. Berlin. Bjørn, Anders/ Hauschild, Michael Z. (2018): Cradle to Cradle and LCA. In: Life Cycle Assessment. Theory and Practice. Michael Z. Hauschild/ Ralph K. Rosenbaum/ Stig Irving Olsen (Hrsg.). Springer, S. 605-632. Brommet, Olga; Post, Jouke (2019): Cradle to Cradle in Residential Building: The Feasibility to Implement the Cradle to Cradle Concept in Residential Building. In: Architecture and Environment. Vol.18, Nr. 2.

Literaturverzeichnis

In der Kreislaufwirtschaft verbleiben alle Ressourcen im Produktionskreislauf, sodass zum Beispiel Abfall als Grundlage für neue Produkte verwendet wird. Somit wird versucht, den Produktionskreislauf der Diversität und dem Ablauf natürlicher Kreisläufe anzupassen. Obwohl Kreislaufwirtschaft nicht automatisch nachhaltig ist, bietet sie einige Vorteile wie zum Beispiel die Reduzierung von Treibhausgasemissionen und geringere finanzielle Ausgaben für Unternehmen.

Rückblick: Kreislaufwirtschaft