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FITNESS PRESENTATION
elisa heuser
Created on May 25, 2022
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Transcript
Stefanie Duttweiler und Jan-Hendrik Passoth
„Self-Tracking als Optimierungsprojekt?“
in: Leben nach Zahlen. Self-Tracking als Optimierungsprojekt, hrsg. von Stefanie Duttweiler et. al., Bielefeld 2016, S. 9–42.
Sammelband
Beiträge aus zwei Tagungen in 2014:
- "Sich selbst vermessen. Self-Tracking in Sport und Alltag" Institut für Sportwissenschaften in Frankfurt/Main
- "Leibmessen: Experimentelle Optimierung von Körper und Alltag" Jahrestagung der Gesellschaft für Wissenschafts- und Technikforschung e.V. in Tübingen
Moderne: Optimierung des Lebens
- Körper im Fokus
Michel Foucault, Überwachen und Strafen (1977)
- Praxis des quantitativen Messens
Moderne: Optimierung des Lebens
- Körper im Fokus
Michel Foucault, Überwachen und Strafen (1977)
- Praxis des quantitativen Messens
Ausgangspunkt: Beobachtung "soziotechnischer Verschiebungen" Frage: Wie sieht die Verschiebung aus? Aus welchen Elementen besteht die Praxis und auf welche Referenzsysteme rekurriert sie? Welche Folgen könnte die ST-Praxis haben?
2007 Gary Wolf und Kevin Kelly, Journalisten des Wired Magazine Self Tracking: Vermessung von
- Verhaltensweisen
- Zustände
- Leistungen
Versprechen: Selbstbestimmung: Zunahme an Wissen => bessere, d.h. individuellere Entscheidungen
Gliederung
Self-Tracking als Messpraxis
(Medien-)geschichte der Selbstvermessung
Soziotechnische Verschiebungen
Von Avantgarden und Problemlösungen
ein Leben nach Zahlen?
Technosoziale Bewertungs-ordnugen
1. Self-Tracking als Messpraxis
Allen gemeinsam ist diesen Praktiken, dass hier ein Selbst Daten über sich selbst sammelt.
Duttweiler und Passoth, S. 12.
1. Self-Tracking als Messpraxis
Praxis des Messens = Praxis des Sichtbarmachens => Kontrolle und Möglichkeit der Veränderung
1. Self-Tracking als Messpraxis
QS-Daten sind die RealitätTM!
Praxis des Messens = Praxis des Sichtbarmachens => Kontrolle und Möglichkeit der Veränderung
Objektivität - in der Analyse: Verbergen der Selektivität und des Kontexts - in der Darstellung: Zahlen = Objektivität = Akzeptanz/Widerspruchsfreiheit
2. Mediengeschichte der Selbstvermessung
Einfluss der Medizin: -Vermessung als Instrument der medizinischen Heilung und Prävention - Protonormalismus: Normwerte von Expert:innen
2. Mediengeschichte der Selbstvermessung
Einfluss der Medizin: -Vermessung als Instrument der medizinischen Heilung und Prävention - Protonormalismus: Normwerte von Expert:innen
Einfluss des Sports: - Wettbewerb braucht Quantifizierung - „flexible Normalisierung“: eigene Position auf dem Weg zum Optimum bzw. im Vergleich mit sich ständig verändernder Konkurrenz
2. Mediengeschichte der Selbstvermessung
Spezifik der ST-Praxis: - Protonormalismus: wichtige Rolle von Medizin und Expert:innen, angleichend und standardisierend- Leistungsgrenze nur statistisch/hypothetisch- flexibler Normalismus: Orientierung am Konkurrenzfeld- Fokus auf einzelne Parameter
3. Soziotechnische Verschiebungen
Klinischer Blick
auf alle Lebensbereiche. statt Heilung und Prävention nun Leistungssteigerung als Norm.
3. Soziotechnische Verschiebungen
Klinischer Blick
Quantitative Veränderung
auf alle Lebensbereiche. statt Heilung und Prävention nun Leistungssteigerung als Norm.
Leistungssteigerung/ Enhancement der Körperleistung in allen Bereichen durch technische Geräte kontrolliert
3. Soziotechnische Verschiebungen
Qualitative Veränderung
Klinischer Blick
Quantitative Veränderung
auf alle Lebensbereiche. statt Heilung und Prävention nun Leistungssteigerung als Norm.
Datenerhebung, -übertragung und -auswertung simultan Gefühl der Kontrolle über das, was in der Peripherie der Aufmerksamkeit geschieht
Leistungssteigerung/ Enhancement der Körperleistung in allen Bereichen durch technische Geräte kontrolliert
3. Soziotechnische Verschiebungen
Qualitative Veränderung
Klinischer Blick
Quantitative Veränderung
auf alle Lebensbereiche. statt Heilung und Prävention nun Leistungssteigerung als Norm.
Datenerhebung, -übertragung und -auswertung simultan Gefühl der Kontrolle über das, was in der Peripherie der Aufmerksamkeit geschieht
Leistungssteigerung/ Enhancement der Körperleistung in allen Bereichen durch technische Geräte kontrolliert
„sanfter“ Zwang bzw. Norm, die Daten zu erheben und weiterzugeben
3. Soziotechnische Verschiebungen
Qualitative Veränderung
Klinischer Blick
Quantitative Veränderung
auf alle Lebensbereiche. statt Heilung und Prävention nun Leistungssteigerung als Norm.
Datenerhebung, -übertragung und -auswertung simultan Gefühl der Kontrolle über das, was in der Peripherie der Aufmerksamkeit geschieht
Leistungssteigerung/ Enhancement der Körperleistung in allen Bereichen durch technische Geräte kontrolliert
4. Von Avantgarden und Problemlösungen
Anne-Sylvie Pharabod et. al, »La mise en chiffres de soi« (2013)
Verschiedene Nutzungsmotivationen: - Überwachung für Risikomanagement - neue Routinen implementieren - Leistungsperformance überprüfen (Wettbewerb; aber Vergleich nur mit Ähnlichen, Suche nach Bestätigung) - Selbstexperimente der QS-Bewegung (Avantgarde)
5. Ein Leben nach Zahlen?
Verändert die Self-Tracking Praxis die Körperwahrnehmung und das Subjektempfinden?
„Unumstritten sind die aktivierenden, (selbst-)disziplinierenden und responsibilisiernden Wirkungen […]“
Duttweiler und Passoth, S. 24.
Drei Positionen aus verschiedenen Fachrichtungen
Sozialwissenschaft:
Entkörperlichung und Verdinglichung. Körper als Instrument oder Maschine (Input/Output)
Drei Positionen aus verschiedenen Fachrichtungen
Praxistheorie und Akteur-Netzwerk-Theorie:
Sozialwissenschaft:
Entkörperlichung und Verdinglichung. Körper als Instrument oder Maschine (Input/Output)
Neuartige Verbindung von Körper, Technik, Diskurs, etc. „Der Mensch wird selbst zum Netzwerk“ (Belliger/Krieger 2015: 397)
Drei Positionen aus verschiedenen Fachrichtungen
Praxistheorie und Akteur-Netzwerk-Theorie:
Empirische Studien:
Sozialwissenschaft:
Entkörperlichung und Verdinglichung. Körper als Instrument oder Maschine (Input/Output)
Gesteigerte Aufmerksamkeit auf Körperprozesse löst Veränderung aus Aufzeichnung = Beherrschung = Wertschätzung = bessere Beziehung zum Körper Auto-Resonanz; „Selbst“ wird durch Daten sichtbarer
Neuartige Verbindung von Körper, Technik, Diskurs, etc. „Der Mensch wird selbst zum Netzwerk“ (Belliger/Krieger 2015: 397)
Drei Positionen aus verschiedenen Fachrichtungen
Praxistheorie und Akteur-Netzwerk-Theorie:
Empirische Studien:
Sozialwissenschaft:
Entkörperlichung und Verdinglichung. Körper als Instrument oder Maschine (Input/Output)
Gesteigerte Aufmerksamkeit auf Körperprozesse löst Veränderung aus Aufzeichnung = Beherrschung = Wertschätzung = bessere Beziehung zum Körper Auto-Resonanz; „Selbst“ wird durch Daten sichtbarer
Neuartige Verbindung von Körper, Technik, Diskurs, etc. „Der Mensch wird selbst zum Netzwerk“ (Belliger/Krieger 2015: 397)
Wechselwirkung: prägen und geprägt werden
THANKS!