Wolf in Deutschland
Tyra Eisermann
Created on May 4, 2022
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Transcript
Seminar: Regionale GeographieDozentinnen: Jasmin Uttner und Lisa ZwanzigReferierende: Heiner Führer und Tyra Eisermann
Rückkehr der "Wildnis" in die Kulturlandschaft
Thema 3: Spannungsfeld Wolf
6. Literatur
Abb. 2
7. Bildquellen
5. Fazit
4. Maßnahmen für ein Miteinander von Mensch und Wolf
3. Medialer Diskurs und Einstellungen zum Wolf
2. Diskussion um Rückkehr des Wolfes
1. Verschwinden und Rückkehr des Wolfes
Gliederung
- keine Wölfe mehr in Deutschland nachgewiesen, Status: Ausgestorben
- Ausdehnung menschlicher Siedlungs- und Agrarflächen
- Bauern: existenzielle Nutztierverluste
- organisierte, auf Ausrottung zielende Bekämpfung des Wolfes ab 15. Jh.
- wieder einzelne Wölfe in Deutschland registriert
- anhaltender Jagddruck
- weite Teile Deutschlands nicht mehr von Wölfen besiedelt
- noch regelmäßig Einzeltiere in Ostdeutschland
1. Verschwinden und Rückkehr des Wolfes
- Europa flächendeckend von Wölfen besiedelt, teilweise für Jagd eingesetzt
ab 1945
1904-1944
18. Jahrhundert
Mittelalter
32.000-10.000 Jahre v. Chr.
- Erweiterung des Verbreitungsgebietes von Westpolen über Lausitz, Sachsen-Anhalt bis nach Niedersachsen
- Population und Qualität der Habitate 2013 noch als „schlecht“ eingestuft
- strenger Schutz in Deutschland und EU
- in BRD Wolf seit 1980 „besonders geschützte Art“
- in DDR seit 1984 ganzjährig jagdbare Tierart
- seit 1990 auch in Ostdeutschland unter strengem Naturschutz
- Europa: 10 Wolfspopulationen (ca. 14.000 Wölfe)
- Deutschland: 157 Wolfsrudel, 27 Wolfspaare und 20 sesshafte Einzelwölfe
- Sachsen: 29 Rudel, 3 Paare, 2 territoriale Einzeltiere
- nach über 150 Jahren wieder dauerhafte Ansiedlung in Sachsen
- vermehrte Zuwanderung aus Polen
- neue Territorien und jährlicher Nachwuchs
2000-heute
Stand 2020/21
1945-1990 (BRD/DDR)
2000
Abb. 3
(WWF (2019): Leitfaden. Lernen, mit dem Wolf zu leben. S.13)
Wolfsverbreitung in Europa 2018
Abb. 4
Verbreitung der Wölfe in Deutschland
Abb. 5
- kontroverse Debatte in Deutschland
- Fehlen eindeutiger Regelungen/Rechtssicherheit
- Interessens- und Nutzungskonflikte:
- Land-/Viehwirtschaft
- Jagd
- Gefährdung des Menschen
- Umwelt- und Tierschutz
- Wolfsdebatte ohne Wolf: Tier nicht Hauptgegenstand der Diskussionen, aber Repräsentation unterschwelliger gesellschaftlicher Konflikte (Stadt<->Land)
2. Diskussion um Rückkehr des Wolfes
JägerInnen: unklar, ob Hilfe bei natürlicher Auslese (alte, kranke Tiere) und Verhindern der Ausbreitung von Krankheiten, oder Schäden durch Dezimierung und Verdrängung aus Revieren, Entstehen unnatürlich großer Herden usw.
- Existenzen in der Viehwirtschaft bedroht
- konservative TraditionalistInnen / GegnerInnenWolf = Gefahr für Kulturlandschaft
- Ablehnung der Bürokratie und Fremdbestimmung
- Angst vor Kontrollverlust, Übergriffen auf Mensch und Tier -> kein konfliktfreies Zusammenleben möglich, da Raubtier z.T. mit mangelnder Scheu
- Fehlinvestition und Verschwendung von Ressourcen
- unvereinbar mit Tierschutz
- negative Auswirkungen auf z.B. Hochwasserschutz, "Hybriden" (Ohrdruff, TH),...
- Recht auf Leben (Rückkehr nach ca. 150 Jahren)
- Umweltschutz: positives Zeichen (strenger Schutz)
- Repräsentation von "unberührter Natur" und "Wildnis" (Romantisierung) Wolf = Aufwertung der Kulturlandschaft
- Übergriffe auf Nutztiere relativ selten
- Verdrängung der Natur durch Menschen -> Ausgleich der Ungleichheit zwischen Mensch und Natur
- Tourismus (Naturwanderungen auf den Spuren eines der letzten Großraubtiere Europas)
Negative Aspekte
Positive Aspekte
2. Diskussion um Rückkehr des Wolfes
Giphy.com
Giphy.com
Die nachfolgenden Bilder enthalten Szenen von einer Weide nach einem Wolfsangriff. Wer es sich nicht zutraut, diese Bilder adäquat verarbeiten zu können, sollte vielleicht lieber NICHT hinsehen.
!!Triggerwarnung!!
Abb. 7
Abb. 6
Abb. 8
Abb. 9
Abb. 11
Abb. 10
- Zwiespaltung auch in Medienlandschaft
- Einstellung zum Wolf abhängig von Quelle und Medium
- Zeitungen um Neutralität bemüht
- Soziale Medien nicht unerheblicher Teil der Berichterstattung
- z.T. Aufarbeitung schwierig, da meist viele Personen und Faktoren involviert
- Wolf als Politikum (z.B. Wahlkampf)
- Terminologie in Debatte:"Rückkehr" des Wolfes > "Wiederansiedelung" Wolfsvorkommen = natürliches Wiedervorkommen in Deutschland (nahezu) ohne menschlichen Einfluss
3. Medialer Diskurs und Einstellungen zum Wolf
Abb. 13 Überschrift eines BILD-Artikels
Abb. 12 Ausschnitt einer Info-Seite des WWF
- Kampagnen, Flyer (NABU...)
- Internetvideos, Blogposts,...
- Öffentlichkeitsarbeit von Behörden
vs
- öffentliche Briefe, Demos,...
- Filme, Serien, BILD...
- Internetvideos, Foren,...
- alte Stigmatisierungen, Märchen,...
Medien contra Wolf
Medien pro Wolf
3. Medialer Diskurs und Einstellungen zum Wolf
4. Maßnahmen für ein Miteinander von Mensch und Wolf
Abb. 14
Abb. 18
Abb. 17
Abb. 16
Abb. 15
Maßnahmen im Bereich Landwirtschaft
Entschädigungs-zahlungen für Wolfsriss
Kompensation
Staatliche Finanzierung
Herdenschutzhunde
Elektrozäune,Holz- oder Maschendrahtzäune
Präventionsmaßnahmen zum Herdenschutz
Abb. 22
Abb. 21
Abb. 20
Abb. 19
Maßnahmen im Bereich Öffentliche Sicherheit
Besendern oder Entnahme von Problemwölfen
Gefahrenbehebung
Informationen durch Vorträge, Führungen, Ausstellungen
Öffentlichkeitsarbeit,Einbezug von Interessengruppen
Monitoring zur Bestandserfassung
Überwachung und Aufklärung
Abb. 23 Wolf als Zielscheibe?!
5. Fazit
- weiterhin kontroverse Diskussionen um Rückkehr des Wolfes
- Nutzungskonflikte v.a. in Tierhaltung
- Information, Aufklärung und Prävention
- mehr Entschädigungen mit weniger Bürokratie
- weitere Maßnahmen - aktive Entnahme (Bejagung) zulassen?
Giphy.com
Abb. 24
Danke für die Aufmerksamkeit !
5. Literatur
Heim, L., Frank, K., Knecht, J., & Lieb, N. (2022). (K)ein Platz für den Wolf im Schwarzwald? Die soziale Konstruktion des Wolfes durch Nutztierhalter*innen. In K. Berr & C. Jenal (Hrsg.), Wald in der Vielfalt möglicher Perspektiven: Von der Pluralität lebensweltlicher Bezüge und wissenschaftlicher Thematisierungen (S. 495–518). Springer Fachmedien Wiesbaden. https://link.springer.com/10.1007/978-3-658-33705-6_23.Janosch, A.; Miller, C.; Sürth, P. (WWF (Hrsg.)) (2019): Leitfaden. Lernen, mit dem Wolf zu leben. Fragen aus Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Jagd und Tourismus. 7. überarbeitete Auflage, Berlin: WWF Deutschland. https://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/WWF-Leitfaden-Lernen-mit-dem-Wolf-zu-leben.pdf.Köck, W.; Kuchta, L. (2017): Wolfsmanagement in Deutschland: Recht und Praxis. Natur und Recht, 39 (8), S. 509-517.Ludwig, V.; Endel , J.; Ansorge, H. (2013): Die Rückkehr des Wolfes (Canis lupus ) nach Sachsen (S. 4). https://www.waldwissen.net/assets/wald/wild/management/sbs_wolf_sachsen/download/sbs_wolf_sachsen_originalpdf.pdf.Mittner, David (2007): Die Wiederansiedlung von Wölfen in Ostdeutschland - Artenschutz im Spannungsfeld verschiedener Interessen. Diplomarbeit, Ludwigsburg: Hochschule Ludwigsburg.Poerting, J.; Marquardt, N. (2019): Kritisch geographische Perspektiven auf Landschaft. In: Kühne, O., Weber,F., Berr, K.; Jenal, C. (Hrsg.): Handbuch Landschaft (S. 145-152). Springer Fachmedien Wiesbaden.Tschofen, B., Heinzer, N., & Frank, E. (2016). Wolfsmanagement als kultureller Prozess. Working Paper zum Symposium „WOLFSMANAGEMENT: WISSEN_SCHAF(F)T_ PRAXIS“ (SNF‐Projekt „Wölfe: Wissen und Praxis“). Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft (ISEK) - Universität Zürich. https://www.zora.uzh.ch /id/eprint/134135/1/Working_Paper_Auftaktsymposium.pdf.Waehlan, Laura (2018): "Die Rückkehr der Wölfe und die Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Nutztierhaltung- zwischen Befürwortern und Gegnern." Bachelorarbeit, Neubrandenburg: Hochschule Neubrandenburg.
6. Bildquellen
Titelbild: pixabay.com [letzter Zugriff am 09.05.2022].Abb. 2: Kaut, Peter (SN) (2012): Wolf und Mensch. Eine lange Beziehung. Quelle: www.sn.at%2Fwolf-und-mensch-eine-lange-beziehung-41-43734747.jpg%2Fsize-1280x717%2F5.496.817&f=1& nofb=1 [letzter Zugriff am 04.05.2022].Abb. 3: WWF (2019): Leitfaden. Lernen, mit dem Wolf zu leben. S.13. Abb. 4: Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) (2021): Wolf - Canis lupus. Vorkommen in Deutschland. Monitoringjahr 2020/21. Quelle: https://www.nabu.de/imperia/md/nabu/images/arten/tiere/saeugetiere/raubtiere/hundeartige/wolf/211202_nabu-wolf-karte-verbreitung-web.jpg [letzter Zugriff am 09.05.2022]. Abb. 5: Wolfsschutz Deutschland (2017): Skandal in Sachsen. Quelle: https://wolfsschutz-deutschland.de/2017/10/28/skandal-in-sachsen-erneut-soll-wolf-ermordet-werden-wir-bitten-um-unterstuetzung/ [letztmalig: 22.05.2022].Abb. 6: Waehlan, Laura (2018): "Die Rückkehr der Wölfe und die Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Nutztierhaltung- zwischen Befürwortern und Gegnern." Bachelorarbeit, Neubrandenburg: Hochschule Neubrandenburg, S.46.Abb. 7: ebenda, Anhang, S. X.Abb. 8: ebenda, Anhang, S. XII.Abb. 9: Badische Zeitung (30.04.2018): "Ein Bild des Grauens": Mehr als 40 tote Schafe nach Wolf-Attacke in Bad Wildbad.Quelle: https://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/ein-bild-des-grauens-mehr-als-40-tote-schafe-nach-wolf-attacke-in-bad-wildbad--152123056.html [letzmalig: 23.05.2022].Abb. 10: Jägerschaft Gifhorn (2017): Wolf, Biber und Co. Quelle: https://www.jaegerschaft-gifhorn.de/category/jagdwildnatur/wolf-biber-und-co [letzmalig 23.05.2022].Abb. 11: Wild und Hund (2017): Niedersachsen - Wolf ist Wahlkampfthema. Quelle: https://wildundhund.de/149895-2/ [letztmalig: 23.05.2022]Abb. 12: WWF (2013): Die Rückkehr der Wölfe. Quelle https://www.wwf.de/themen-projekte/wwf-erfolge/die-rueckkehr-der-woelfe/ [letztmalig: 23.05.2022].Abb. 13: BILDblog (10.07.2019): Wer macht Angst vorm bösen Wolf? Quelle: https://bildblog.de/112605/wer-macht-angst-vorm-boesen-wolf/[letztmalig: 22.05.2022].
6. Bildquellen
Abb. 14: Gerber, Kathleen (NABU) (o.A.): Wölfe und Wir. Wege zum Miteinander. Quelle: https://www.nabu-shop.de/pub/media/catalog/product/cache/e1c614c439c9754d2007e77466439b94/n/b/nb2098_aufkleberwolf_wegezummiteinander.jpg [letzter Zugriff am 09.05.2022].Abb. 15: o.A.: Schafzäune. Quelle: https://www.tierzucht24.de/media/image/product/6442/md/schafzaeune-euronetz-elektrozaun-50m-2-spitzen-90cm~7.jpg [letzter Zugriff am 09.05.2022].Abb. 16: Hennigs, Sebastian (o.A.): Wirksame Abschreckung. Herdenschutzhunde verteidigen Weidetiere gegen Wölfe. Quelle: https://www.nabu.de/imperia/md/nabu/images/arten/tiere/nutztiere/herdenschutz/170411-nabu-herdenschutzhund-sebastian-hennigs-11.jpeg [letzter Zugriff am 09.05.2022].Abb. 17: UltraSteril (o.A.): Jetzt Staatliche Förderung sichern und beantragen! Quelle: https://ultrasteril.de/wp-content/uploads/2021/03/Foerderung.jpg [letzter Zugriff am 09.05.2022]. Abb. 18: dpa (2018): Entschädigung für von Wolfsangriff betroffenen Schäfer. Quelle: https://www.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/_processed_/c/4/csm_Wolfsriss_Bad-Wildbad_dpa_102200920_2020x1086_1fff9595a4.jpg [letzter Zugriff am 09.05.2022]. Abb. 19: Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (2021): Wolfsvorkommen in Sachsen 2010/21. Quelle: https://www.wolf.sachsen.de/img/Territorien_Legende_logo_MJ_18_19_rdax_87.jpg [letzter Zugriff am 09.05.2022]. Abb. 20: Landvolk Niedersachsen (2019): Weidetierhalter fordern aktives Wolfsmanagement. Quelle: https://landvolk.net/wp-content/uploads/2019/07/21383_24_2019-05-09_122518.jpg [letzter Zugriff am 09.05.2022]. Abb. 21: Preuin, Stefanie (NABU): Wolfsbotschafter Peter Griemberg beim Vortrag. Quelle: https://www.nabu.de/imperia/md/nabu/images/projekte-aktionen/willkommen-wolf/140806-nabu-wolfsbotschafter-stefanie-preuin.jpeg [letzter Zugriff am 09.05.2022]. Abb. 22: dpa (2018): Zwei Wölfe im März 2016 auf einem Feld in Munster, Niedersachsen. Quelle: https://m.faz.net/media1/ppmedia/aktuell/2521527295/1.5470507/mmobject-still_full/zwei-woelfe-im-maerz-2016-auf.jpg [letzter Zugriff am 09.05.2022]. Abb. 23: PETA (25.01.2019): Jäger fordern Wolfs-Abschuss: DAS ist die Wahrheit dahinter. Quelle: https://www.peta.de/neuigkeiten/wahrheit-wolfs-abschuss/ [letztmalig: 24.05.2022].Abb. 24: MemeCenter (2015): Funny Wolf. Quelle: https://www.memecenter.com/fun/3503081/funny-wolf [letztmalig: 24.05.2022].