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Behinderung der motorischen Fähigkeiten Personen gelten als körperbehindert, wenn sie aufgrund einer Schädigung in ihren körperlichen Funktionen stark beeinträchtigt sind. Die Beeinträchtigung ist so stark, dass sie bestimmte Abläufe nicht mehr selbstständig durchführen können und Hilfe von anderen brauchen. Körperbehinderung dient eigentlich nur als Sammelbegriff für sämtliche Erscheinungsformen und Schweregrade körperlicher Beeinträchtigungen. So können bspw. Knochen, Gelenke oder Muskeln geschädigt sein.

Eine bekannte körperliche Einschränkungen ist beispielsweise die Epilepsie. Es treten Muskelzuckungen, Gefühls-, Bewusstseins- und/oder Verhaltensstörungen auf. Die Auswirkungen können unterschiedlichen Ausmaßes sein. Bei großen Anfällen stürzen Betroffene, krampfen und zucken am ganzen Körper. Leichte Anfälle können leichtes Kribbeln oder vorübergehende Einschränkungen im Seh- und Sprachvermögen auslösen.

Leo ist 5,5 Jahre alt. Seine Wirbelsäule ist von Geburt an beschädigt. Leo ist ein sehr fröhliches Kind, das im Kindergarten gern mit anderen Kindern spielt. Im Basteln ist er sehr begabt und kann seinen Freunden viel beibringen. Leo spielt gerne Basketball und tanzt. Leo kann auch ohne seinen Rollstuhl schwerfällig gehen. Er schafft nur ein paar Meter. Nachdem ihn die anderen Kinder ausgelacht haben, traut er sich nicht mehr vor ihnen zu laufen. Für die anderen Kinder ist es oft schwer zu verstehen, warum Leo nicht auf den Turm klettert oder genauso wie sie die Rutsche im Garten runterflitzt.

Eine bekannte körperliche Einschränkungen ist beispielsweise die Querschnittslähmung. Damit der Körper funktioniert, ist das Rückenmark entscheidend. Es verläuft an der Wirbelsäule. Es bildet zusammen mit dem Gehirn das zentrale Nervensystem (ZNS) und steuert alle Befehle. Eine Querschnittslähmung bezeichnet eine Kombination von Symptomen, die auftreten, wenn das Rückenmark der Wirbelsäule beschädigt ist. Hierdurch treten Lähmungen und/oder Störungen lebenswichtiger Organe auf. Die Muskelspannung und -reflexe verändern sich.

Behinderung der sensorischen Fähigkeiten Als Sinnesbehinderung bezeichnet man Beeinträchtigungen der Sinnesorgane. Dazu gehören in erster Linie Hör- und Sehbehinderungen. Bei den Hör- und Sehbehinderungen wird zwischen unterschiedlich starken Ausprägungen unterschieden.

Als eine Sehbehinderung wird eine intensive Beeinträchtigung des Sehens und Wahrnehmens angesehen. Als sehbehindert gilt, wer trotz Korrektur mit Brille oder Kontaktlinsen nicht die normale Sehfunktion erreicht. Hochgradig sehbehindert ist, wer mit dem besseren Auge eine Sehschärfe von weniger als 2% erreicht. Bei der leichteren Form der Sehbehinderung werden visuelle Reize noch aufgenommen. Die Teilnahme der Betroffenen am Leben ist je nach Ausprägung unterschiedlich stark eingeschränkt. Ist die Sehleistung komplett abhandengekommen, so spricht man von Blindheit. Diese reicht bis zum Verlust des Augenlichts.

Sami ist vier Jahre alt. Er ist seit seiner Geburt sehbehindert. Er kann seine Umgebung trotz starker Brille nur schemenhaft erkennen. Weil seine Sehbehinderung schon sehr früh festgestellt wurde, haben die Eltern von Sami früh mit der Förderung begonnen. Aus diesem Grund kann er sich sehr schnell in einer fremden Umgebung zurechtfinden und auch toben. Ein Problem stellen Spielzeug oder Gegenstände dar, die an einem falschen Ort platziert wurden. Sami findet diese dann nicht mehr oder er stolpert des Öfteren darüber. Was Sami auch nicht mag, ist, wenn andere Kinder ihn von der Seite oder von hinten anstupsen. Manche ziehen ihn auch einfach mit. Er erschrickt dann, manchmal fühlt er sich dann auch nur wie ein Spielzeug.

Menschen mit einer Hörbehinderung erleben teilweise nur leichte Hörverluste (bspw. ältere Menschen). Sie können aber auch hochgradige schwerhörig oder gänzlich taub sein. Hörgeschädigte haben somit Probleme mit leisen Geräuschen. Außerdem wird es schwierig für sie, wenn sie die Lippen von anderen nicht sehen können.

Behinderung des Sprechens Als sprachbehindert gelten Menschen, die ihre Muttersprache nicht altersgerecht nutzen können. Die Sprachbehinderung ist ein Oberbegriff für eine Vielzahl von Behinderungen. So kann etwa die Sprachentwicklung verzögert sein. Außerdem kann eine Stimmbeeinträchtigung vorliegen oder der Redefluss beeinträchtigt sein. In der Praxis fallen diese Kinder durch einen stark begrenzten Wortschatz auf. Außerdem können sie Schwierigkeiten beim Wörtermerken oder bei der Bildung von langen Sätzen haben. Zudem werden Laute falsch verwendet („Had“ statt „Rad“).

Beispiel: Bei den Redeflussstörungen kommt es zu Unterbrechungen, Pausen und Wiederholungen („Ich, ich, ich bin sauer.“) Hierzu zählt Stottern. Stottern ist ein Kontrollverlust über den Sprechablauf. Das stotternde Kind weiß genau, was es sagen möchte. Es ist allerdings nicht in der Lage, den Satz oder das Wort störungsfrei herauszubringen. Kinder können je nach Situation, Thema, Gesprächspartner:in sowie der Gefühlslage und der Verfassung unterschiedlich stark stottern.

Leonie ist 5 Jahre alt. Sie spielt sehr gerne mit anderen Kindern im Garten Verstecken. Ansonsten spielt Leonie lieber mit ihrer besten Freundin zusammen. Wenn diese nicht in die Kita kommt, malt und bastelt sie lieber allein. Auch wenn sie eine Aufgabe allein nicht schafft, holt sie sich ungern Hilfe. Insgesamt spricht Leonie nur ungern. Gerade, wenn sie vor einer Gruppe sprechen soll, kann Leonie kaum Sätze fehlerfrei sprechen. Die Wörter kommen ihr dann kaum über die Lippen. Sie benötigt mehrere Anläufe. Im Morgenkreis fragte der neue Erzieher Jojo zuletzt nach ihrem Wochenende. Leonie wurde rot und begann zu stottern. In solchen Momenten lachen manche Kinder über Leonie. Leonie schämt sich dann. Sprachanlässe erzeugen großen Druck und verstärken dadurch das Stottern. Mit den Erzieher:innen, die sie schon lange kennt, spricht Leonie. Wegen der wenigen Sprachgelegenheiten bleibt Leonies Sprache deutlich entwicklungsverzögert.

Behinderung der kognitiven Fähigkeiten Menschen mit einer geistigen Behinderung haben deutlich unterdurchschnittliche intellektuelle Fähigkeiten. Diese bestehen seit der Geburt oder frühen Kindheit. Bei einer geistigen Behinderung ist zum Beispiel die kognitive Entwicklung verzögert. Das macht sich bemerkbar, weil ihnen das Lernen schwerer fällt als anderen Personen in ihrem Alter. Oft kommen noch weitere Besonderheiten hinzu. Zum Beispiel ist auch ihr Körper, die Sprachfunktion oder das Verhalten davon betroffen. Menschen sind dann in einem oder mehreren Bereichen nur eingeschränkt in der Lage, Alltagsaufgaben zu bewältigen. Es kann sein, dass sie fortlaufend Unterstützung von ihren Mitmenschen benötigten. Kognitiv behinderte Menschen sind unterschiedlich stark beeinträchtigt, von leicht- bis schwerstbehindert.

Bespiel:

  • Fetales Alkoholsyndrom: Neben körperlichen Auffälligkeiten (verzögertes Wachstum, kleine Augen etc.) kann es bei betroffenen Kindern zu Entwicklungsstörungen in der Sprache und der Motorik kommen. Zudem leiden sie häufiger an einer Aufmerksamkeitsstörung (ADS). Sie können sich also nur schwer konzentrieren. Zudem haben sie häufiger Schwierigkeiten sich an Regeln und Vorschriften zu halten.

Marcel ist 4 Jahre alt. Er hat frühkindlichen Autismus. Jeden Morgen begrüßt er alle Personen in der Kita. Immer mit demselben Satz: „Guten Morgen, wie geht es dir?“. Dabei ist ihm die Antwort aber nicht wichtig. Anschließend schaut er in jedes Zimmer und verrückt Dinge, die nicht ihre Ordnung haben. Gerne spielt Marcel allein mit den Kappla-Steinen. Er spielt so lange, bis er alle vorhandenen Steine verwendet hat. Will ein anderes Kind auch mit den Kappla-Steinen spielen, wird Marcel wütend. Er wirft dann mit Steinen nach den Kindern. Wenn andere Kinder ihm Fragen stellen, bspw. ob er Geschwister hätte, antwortet er patzig: „Natürlich habe ich Geschwister, warum fragst du so blöd.“

Beispiel:

  • Autismus-Spektrum-Störung: Manche Autist:innen haben eine geistige Behinderung, andere sind normal intelligent. Wieder andere sind überdurchschnittlich intelligent. Es gibt also, wie der Name (Spektrum) schon sagt, unterschiedliche Ausprägungen.
  • Oft sind Autist:innen von mehreren Reize überfordert. Bspw. wenn viele Menschen gleichzeitig sprechen. Sie haben wenig bis gar kein Interesse an Beziehungen zu gleichaltrigen Kindern. Oft interessieren Sie Gegenstände mehr als Menschen. Sie haben ein vermindertes Einfühlungsvermögen. Zudem fehlt ihnen das Verständnis für soziale Regeln. Außerdem zeigen manche Zwangsstörungen (ritualisierte Handlungen, bspw. sich immer wieder durch die Haare streichen). Auch ihre Sprachfähigkeit ist vermindert.