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Märchen 1

steffie.kaemmerling

Created on April 21, 2021

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Transcript

Märchen

Ganz besondere Geschichten

Was wir heute lernen

- Was wisst ihr bereits über Märchen? - Woher kommen Märchen? - Was ist ein Märchen? - Märchenmerkmale

Aufgabe 1: Finde die 20 Figuren und Dinge aus den Märchen der Gebrüder Grimm und male sie bunt an. Aufgabe 2: Kennst du auch die Märchen die zu den Figuren gehören? Schreibe sie auf. Vorsicht!!! Einige Figuren kommen in mehreren Märchen vor.

Das Wort Märchen stammt von dem alten Wort Märe (mære) ab. Das ist mittelhochdeutsch und bedeutet Nachricht, Kunde, Erzählung oder Gerücht. Weil das Märchen ein „Märlein“ ist, also eine kleine Märe, ist es auch eine kleine Erzählung. Im Unterschied zu den kleinen Erzählungen Legende und Sage, die vorgeben, dass das Erzählte wirklich geschehen ist, versetzt das Märchen seine Handlung an einen unbestimmten Ort in eine unbestimmte Zeit: „Es war einmal in einem Königreich …“ In diesem Irgendwo im Irgendwann haben die Helden und Heldinnen oft übernatürliche Kräfte und es passieren wunderbare Dinge.

Herkunft des MärchensDas Märchen ist eine der ältesten literarischen Formen. Früher wurden Märchen von den Menschen nur mündlich weitergegen, bevor sie aufgeschrieben wurden. Ursprünglich waren sie auch gar nicht für Kinder bestimmt. Sie dienten eigentlich der Unterhaltung von Erwachsenen. Darum geschehen in ihnen manchmal ziemlich grausame Dinge. Der Franzose Charles Perrault, der im 17. Jahrhundert lebte, war in Europa einer der ersten, der Märchen gezielt sammelte und aufschrieb. Seine Märchen wie Blaubart, Rotkäppchen oder Aschenputtel finden sich ungefähr 150 Jahre später in etwas anderen Versionen in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm wieder. Jacob und Wilhelm Grimm sind die bekanntesten deutschen Märchensammler. Die Brüder Grimm beschlossen Anfang des 19. Jahrhunderts, alle Märchen, die man damals kannte, aufzuschreiben. Viele Freunde und Dichter halfen ihnen, diese riesige Anzahl von Märchen zu sammeln. Die Grimms haben die Märchen in einem einheitlichen Stil und in einer einfachen Sprache aufgeschrieben, damit sie jeder verstehen konnte. Daraus wurden dann ihre Kinder- und Hausmärchen. Die Brüder Grimm waren also selbst gar nicht die Autoren dieser Märchen, sondern die Herausgeber. Wer die Märchen wirklich erfunden oder als erstes erzählt hatte, konnte man damals nicht mehr herausbekommen. Denn selbst wenn man von einzelnen Märchen wusste, dass sie zum Beispiel von Charles Perrault aufgeschrieben wurden, wusste man immer noch nicht, wer alles Perrault seine Märchen erzählt hatte. Bis heute ist unklar, woher viele der Märchen kommen. Und deshalb weiß man auch nicht, wie alt sie wirklich sind. Man weiß nur, dass sie vor langer, langer Zeit im Volk entstanden sind und von ihm die längste Zeit mündlich überliefert wurden. Aus dem Grund werden sie auch Volksmärchen genannt.

Struktur und Figuren des Märchens: Das Besondere am Märchen ist, dass ständig Wunderbares und Zauberhaftes passiert, als wäre es das Normalste der Welt. Im Märchen herrschen also ganz andere Gesetze als wir sie aus unserer Realität kennen: Tiere und Pflanzen können sprechen; Wünsche gehen in Erfüllung; Tote werden wiedererweckt; die Helden können fliegen, Berge versetzen, die Sonne, den Mond und die Sterne besuchen; es wird gezaubert und verwunschen. Zum Stammpersonal der Märchen gehören Könige, Königstöchter oder Königssöhne, Hexen, Zauberer, Teufel, Zwerge, Riesen, Tiere oder auch ganz einfache Menschen. Sie sind entweder gut oder böse, schön oder hässlich, arm oder reich, fleißig oder faul. Und weil es im Märchen immer gerecht zugeht, wird am Ende der belohnt, der gut ist und wer schlecht ist, bekommt eine ordentliche Strafe. Viele Märchen beginnen mit einer Eingangsformel und enden mit einer Schlussformel, die jeder kennt: „Es war einmal …“ und „Wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute“. Im Mittelpunkt der Handlung stehen immer eine Heldin, ein Held oder mehrere Helden. Die Handlung findet meistens in drei Teilen statt. Im ersten Teil herrscht bei den meisten Märchen ein Mangel, der die Helden im zweiten Teil, dem Mittelteil, in Abenteuer verwickelt, um dann im dritten und letzten Teil mit einem Happy End schließen zu können. Oft ziehen deshalb am Anfang die Helden in die Welt oder werden aus ihrer Heimat vertrieben. Sie gehen auf die Reise, kämpfen gegen das Böse und müssen Aufgaben oder Rätsel oft dreimal lösen, bevor sie sie bestanden haben, so zum Beispiel in Der Teufel mit den drei goldenen Haaren oder in Rumpelstilzchen. Manchmal muss ein Ereignis dreimal stattfinden, bis das Gute endlich über das Böse siegt wie in Schneewittchen oder in Aschenputtel. Und wenn die Helden Glück haben, bekommen sie drei Wünsche frei, die sie (nicht immer) klug einsetzen. Am Ende kehren sie meistens nach Hause zurück, wo sie endlich glücklich leben können oder wo auf sie eine dicke Belohnung wartet: der Held darf die Prinzessinn heiraten und bekommt dazu auch gleich noch ein ganzes Königreich – und natürlich Gold und Edelsteine in Massen.

Märchenmerkmale