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Nervengifte

Fr. Kotscha

Created on February 24, 2021

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Nervengifte im Reich der Tiere, Pflanzen, Pilze und Bakterien

Schwarze Witwe

Clostradium Botulinum

Das anaerobe Bakterium Clostradium Botulinum produziert das Neurotoxin Botulinumtoxin (kurz: Botox). Dieses wird häufig in der kosmetischen Medizin eingesetzt. Es ist ein starkes Gift, welches ein Protein in der präsynaptischen Membran denaturiert und verhindert so die Verschmelzung der Bläschen mit der Membran. Es kann also keine Reizweiterleitung erfolgen. Herzlähmung und Atemstillstand sind tödliche Folgen des Giftes bei Überdosierung.

Die Weibchen der Schwarzen Witwe (Latrodectus mactans) produzieren das Nervengift α-Latrotoxin. Dieses bewirkt mit Neurexin zusammen eine dauerhafte Öffnung der Calcium-kanäle. Es kommt zu einer schlagartigen und irreversiblen Entleerung aller synaptischen Bläschen in den synaptischen Spalt. Die Dauererregung der motorischen Endplatte hat Verkrampfungen z.B. der Atemwege zur Folge und kann somit zum Tod führen.

Synapse

Tollkirsche

Fliegenpilz

In vielen Nachtschattengewächsen wie der Tollkirsche (Atropa belladonna) findet sich das Neurotoxin Atropin. Das giftige Alkaloid bindet an die ACh- Rezeptorstellen der Natriumkanäle an der postsnaptischen Membran. Diese kompetetive Hemmung betrifft vorallem die Rezeptoren des Parasympathikus. Dies führt zu Entspannungen z.B. der Herz- und Irismuskeln. Bei Erwachsenen führen ca. 100mg Atropin zum Tod.

Der Fliegenpilz (Amanita muscaria) produziert Muskarin. Dieses Nervengift wirkt am Parasympathikus wie Acetylcholin (ACh), kann aber nicht von der Cholinesterase abgebaut werden. Dadurch kommt es zu einer Dauererregung des Para-sympathikus. Folgen können lebensbedrohliche Verkrampfungen sein und ein starker Abfall des Blutdrucks.