Synapsengifte
Schule daheim oder am DZG - egal, Hauptsache verstanden!
START
Gliederung
präsynaptische Wirkung
postsynaptische Wirkung
Wirkung im synaptischen Spalt
Zusammenfassung
Übungsaufgaben
Lähmungsarten
Wirkungsort
Präsynaptisch
Es gibt verschiedene Gifte, die an der Präsynapse wirken:
Manche Gifte verhindern die Freisetzung des Transmitters am Endknöpfchen: - Das Botulinumtoxin (BOTOX) verhindert die Ausschüttung von Transmittern, da es die Verschmelzung der synaptischen Vesikel und der präsynaptischen Membran blockiert. - Das β-Bungarotoxin der Königskobra verhindert die Transmitterausschüttung am Endknöpfchen - Das Tetanus-Toxin (Gift der Tetanuserregers) verhindert die Ausschüttung der hemmenden Transmitter Glycin und GABA → lebensbedrohliche Krämpfe
Andere Gifte wirken zwar auch an der Präsynapse, bewirken aber eine schlagartige Entleerung der Transmitter
Die Gifte Alpha-Latrotoxin (Gift der Schwarzen Witwe) oder Scopolamin (Gift des Stechapfels) binden an die Rezeptoren des präsynaptischen Endknöpfchens und sorgen so für die dauerhafte Öffnung der Calciumkanäle. Dadurch werden ständig Aktionspotenziale weitergeleitet und die Muskeln verkrampfen.
Wirkungsort
synaptischer Spalt
Gifte blockieren das Enzym Cholinesterase
Cholinesterase-Hemmstoffe blockieren das Enzym, welches dafür zuständig ist, Acetylcholin in Cholin und Essigsäure zu spalten → dadurch kann der Transmitter nicht wieder in das Endknöpfchen aufgenommen werden → Dauerpolarisation z.B. Prostigmin (Narkosemittel): reversible Hemmungz.B. E605 (Pflanzenschutzmittel/Insektizid): irreversible Hemmungz.B. Sarin (Kampfstoff): irreversible Hemmung
Wirkungsort
Postsynaptisch
Die Gifte, die postsynaptisch wirken, haben oft eine ähnliche räumliche Struktur wie die Transmitter.
verschiedene Gifte, die sich an die postsynaptischen Rezeptoren anlagern: z.B. Curare (Pfeilgift der Indianer, aus Sud verschiedener südamerikanischer Pflanzenarten hergestellt): blockiert die Rezeptoren der postsynaptischen Membran. Jedoch werden dadurch die Natriumkanäle der postsynaptischen Membran nicht geöffnet, wodurch das Aktionspotenzial ausbleibt; auch als Narkosemittel verwendet: entspannt Muskeln (sind leichter zu operieren und heilen besser, lähmt aber auch Atemmuskulatur → künstl. Beatmung nötig; z.B. Atropin (Tollkirsche) wirkt genauso wie Curare z.B. Strychnin (aus Samen der Brechnuss hergestellt): erlaubt Anlagerung des Acetylcholins, aber unterbindet die Öffnung der Na+-Kanäle
Prinzipiell lassen sich die Folgen dieser Synapsengifte in zwei verschiedene Kategorien einteilen: schlaffe Lähmung <----> starre Lähmung
starre Lähmung
schlaffe Lähmung
Kontraktion der Muskulatur wird gehemmt; z.B. Atropin, Curare, Botulinus-Gifte
Dauerdepolarisation an der Muskelzelle → Krämpfe; z.B. Alpha-Latrotoxin, E 605
Zusammenfassung
Synapsengifte kann man nach ihrem Wirkort (Präsynapse, synaptischer Spalt oder Postsynapse) einteilen oder nach ihrer Wirkung (schlaffe Lähmung - starre Lähmung). Um beurteilen zu können, wie ein Gift wirkt, müsst ihr über die Vorgänge bei der Erregungweiterleitung an der Synapse Bescheid wissen.
https://asset.klett.de/assets/644276b/Kapitel-Neurobiologie.pdf
https://www.isb.bayern.de/download/916/neurobiologie.pdf
Synapsengifte
karin.scherer
Created on January 30, 2021
Start designing with a free template
Discover more than 1500 professional designs like these:
View
Psychedelic Presentation
View
Chalkboard Presentation
View
Witchcraft Presentation
View
Sketchbook Presentation
View
Genial Storytale Presentation
View
Vaporwave presentation
View
Animated Sketch Presentation
Explore all templates
Transcript
Synapsengifte
Schule daheim oder am DZG - egal, Hauptsache verstanden!
START
Gliederung
präsynaptische Wirkung
postsynaptische Wirkung
Wirkung im synaptischen Spalt
Zusammenfassung
Übungsaufgaben
Lähmungsarten
Wirkungsort
Präsynaptisch
Es gibt verschiedene Gifte, die an der Präsynapse wirken:
Manche Gifte verhindern die Freisetzung des Transmitters am Endknöpfchen: - Das Botulinumtoxin (BOTOX) verhindert die Ausschüttung von Transmittern, da es die Verschmelzung der synaptischen Vesikel und der präsynaptischen Membran blockiert. - Das β-Bungarotoxin der Königskobra verhindert die Transmitterausschüttung am Endknöpfchen - Das Tetanus-Toxin (Gift der Tetanuserregers) verhindert die Ausschüttung der hemmenden Transmitter Glycin und GABA → lebensbedrohliche Krämpfe
Andere Gifte wirken zwar auch an der Präsynapse, bewirken aber eine schlagartige Entleerung der Transmitter
Die Gifte Alpha-Latrotoxin (Gift der Schwarzen Witwe) oder Scopolamin (Gift des Stechapfels) binden an die Rezeptoren des präsynaptischen Endknöpfchens und sorgen so für die dauerhafte Öffnung der Calciumkanäle. Dadurch werden ständig Aktionspotenziale weitergeleitet und die Muskeln verkrampfen.
Wirkungsort
synaptischer Spalt
Gifte blockieren das Enzym Cholinesterase
Cholinesterase-Hemmstoffe blockieren das Enzym, welches dafür zuständig ist, Acetylcholin in Cholin und Essigsäure zu spalten → dadurch kann der Transmitter nicht wieder in das Endknöpfchen aufgenommen werden → Dauerpolarisation z.B. Prostigmin (Narkosemittel): reversible Hemmungz.B. E605 (Pflanzenschutzmittel/Insektizid): irreversible Hemmungz.B. Sarin (Kampfstoff): irreversible Hemmung
Wirkungsort
Postsynaptisch
Die Gifte, die postsynaptisch wirken, haben oft eine ähnliche räumliche Struktur wie die Transmitter.
verschiedene Gifte, die sich an die postsynaptischen Rezeptoren anlagern: z.B. Curare (Pfeilgift der Indianer, aus Sud verschiedener südamerikanischer Pflanzenarten hergestellt): blockiert die Rezeptoren der postsynaptischen Membran. Jedoch werden dadurch die Natriumkanäle der postsynaptischen Membran nicht geöffnet, wodurch das Aktionspotenzial ausbleibt; auch als Narkosemittel verwendet: entspannt Muskeln (sind leichter zu operieren und heilen besser, lähmt aber auch Atemmuskulatur → künstl. Beatmung nötig; z.B. Atropin (Tollkirsche) wirkt genauso wie Curare z.B. Strychnin (aus Samen der Brechnuss hergestellt): erlaubt Anlagerung des Acetylcholins, aber unterbindet die Öffnung der Na+-Kanäle
Prinzipiell lassen sich die Folgen dieser Synapsengifte in zwei verschiedene Kategorien einteilen: schlaffe Lähmung <----> starre Lähmung
starre Lähmung
schlaffe Lähmung
Kontraktion der Muskulatur wird gehemmt; z.B. Atropin, Curare, Botulinus-Gifte
Dauerdepolarisation an der Muskelzelle → Krämpfe; z.B. Alpha-Latrotoxin, E 605
Zusammenfassung
Synapsengifte kann man nach ihrem Wirkort (Präsynapse, synaptischer Spalt oder Postsynapse) einteilen oder nach ihrer Wirkung (schlaffe Lähmung - starre Lähmung). Um beurteilen zu können, wie ein Gift wirkt, müsst ihr über die Vorgänge bei der Erregungweiterleitung an der Synapse Bescheid wissen.
https://asset.klett.de/assets/644276b/Kapitel-Neurobiologie.pdf
https://www.isb.bayern.de/download/916/neurobiologie.pdf